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Handgranate + Flüchtlingsheim = Neonazi?

„Baden-Württemberg: Unbekannte werfen scharfe Handgranate auf Flüchtlingsheim“, titelt Spiegel Online.

„Unbekannte werfen Handgranate auf Flüchtlingsunterkunft“, lautet die Headline bei den Kollegen von ZEIT ONLINE.

Ich finde, die Zeile müsste eher lauten: „Versuchter Terroranschlag in Baden-Württemberg“. Denn wer eine Handgranate entsichert und auf das Gelände eines Gebäudes wirft, in dem 170 Menschen leben, handelt wie ein Terrorist. Das gilt meines Erachtens auch, wenn sich herausstellen sollte, dass die Handgranate zwar Sprengstoff enthielt (was sicher zu sein scheint), aber keinen Zünder (was noch unklar ist). Man muss sich nur mal vorstellen, selbst in dem Gebäude zu leben. Terrorismus leitet sich von dem lateinischen Wort für Schrecken ab, nicht von dem Wort für Morden oder Mordversuch. Weiter„Handgranate + Flüchtlingsheim = Neonazi?“

 

Warum IS-Kämpfer desertieren

Wer nach Mallorca auswandert und nach einem Jahr feststellt, dass sein Biergarten gar nichts abwirft oder dass ihm das Wetter doch nicht behagt, dem steht der Weg zurück offen. Für Dschihadisten, die sich dem „Islamischen Staat“ (IS) in Syrien oder dem Irak angeschlossen haben und im „Kalifat“ leben, gilt das nicht. Die IS-Kommandeure betrachten jeden Ausreiseversuch als Verbrechen und Verrat; es gibt glaubwürdige Hinweise, dass Dutzende ausländische IS-Kämpfer vom IS getötet wurden, nur weil sie (tatsächlich oder vermeintlich) desertieren wollten; es sind den deutschen (und gewiss auch anderen) Sicherheitsbehörden mehrere Fälle bekannt, in denen aus Deutschland ins Kalifat Ausgewanderte am liebsten wieder zurückkehren würden. Weiter„Warum IS-Kämpfer desertieren“

 

Merkel unplugged, bitte!

Ich weiß nicht, wer Angela Merkels Reden schreibt. Ebenso wenig, wie viel Hand sie selbst an ihre Manuskripte anlegt. Sicher bin ich nur, dass eine Kanzlerin, die so lange fast nichts zu brennenden Asylbewerberheimen gesagt hat, und dann (am morgigen Mittwoch) doch noch nach Heidenau reist, nachdem ihr Vizekanzler Sigmar Gabriel bereits dort war („Pack!“) – dass eine Kanzlerin, die sich also zu diesem Schritt entscheidet, eine gewisse Fallhöhe aufgebaut hat. Weiter„Merkel unplugged, bitte!“

 

Eine Nationale Strategie gegen Extremismus

Nicht alle Extremisten in Deutschland sind islamistisch motiviert, schließlich brennt fast im Wochentakt irgendwo eine geplante Flüchtlingsunterkunft, das sind auch Extremisten.

Aber es lässt sich nicht bestreiten, dass die Gruppe der islamistischen Extremisten seit einigen Jahren am schnellsten wächst. Immerhin rund 700 Islamisten aus Deutschland haben sich derart radikalisiert, dass sie ins Kriegsgebiet in Syrien oder dem Irak ausgereist sind; nicht in jedem Fall, um dort zu kämpfen oder zu Terroristen zu werden, aber mindestens mit einer Ideologie im Kopf, die ihre Wiedereingliederung nach der Rückkehr problematisch macht. Weiter„Eine Nationale Strategie gegen Extremismus“

 

Wie man die Propaganda von Dschihadisten (nicht) bekämpfen kann

Westliche Freiwillige, die zum Kämpfen nach Syrien gehen und sich dort dschihadistischen Gruppen anschließen, haben teils sehr unterschiedliche frühere Leben geführt. Es sind Ex-Rapper darunter und Studenten, Arbeitslose und Schüler, frühere Gelegenheitskriminelle und ehemalige Kiffer und Trinker, es sind Konvertiten aus bürgerlichen Familien ebenso dabei wie Sprösslinge aus Hartz-IV-Familien, kurzum: Das Profil ist nicht scharf. Was es allerdings so gut wie gar nicht gibt, das sind Syrien-Kämpfer, die sich ernsthaft politisch engagiert haben, bevor sie in den Krieg zogen.

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