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Kässpätzle – Der Umzugs-Klassiker

 

Bei einem Wohnungswechsel ist das Nationalgericht der Allgäuer neben einer Kiste Bier ein echtes must. Die Helfer haben Hunger, das Ding steht bereits im Ofen und braucht einfach nur noch warmgemacht zu werden.

Für vier Packesel:
1 große Tüte Fertigspätzle* 1,60
Käse 1 (1 Romadurklotz oder Limburger) 0.89
Käse 2 (Emmentaler gerieben) 0,99
4 große Zwiebeln 0,40
ne halbe Butter 0,38
—–
1,07 € pro Esser

oder mit Selbermachspätzle**
350g Mehl 0,20
4 Eier 1,00
etwas Wasser
—–
0,99 €

Man kann an die Kässpätzle mit zwei Schwierigkeitsstufen herangehen. A mit vorgefertigten Spätzle, oder noch viel besser mit B selbstgemachten. REZEPTOR stellt selbstverständlich beide Varianten vor:

*Schwierigkeitsstufe 1:
Wichtig bei den gekauften Spätzle ist, dass man nicht die getrockneten nimmt, sondern frische, weiche aus der Kühltheke ? das lohnt sich geschmacklich in jedem Fall. Aber begonnen wird mit den Zwiebeln, die werden in halbe, ganz dünne Ringe geschnitten. Dann mit der Butter nicht sparen, ne Viertel Packung in die Pfanne rein und wenn sie geschmolzen ist, die Zwiebeln dazugeben. Das Ganze muss jetzt am besten zwischen geringer und mittlerer Hitze ne Stunde vor sich hinbrutzeln, bis die Zwiebeln schön hell- bis goldbraun geröstet sind. Zur Not geht?s auch schneller mit großer Hitze, aber Vorsicht ANBRENNGEFAHR!, das färbt am Schluss aufs ganze Gericht ab. Dann werden die fertigen Spätzle kurz in kochendem Salzwasser erhitzt und eine erste Lage in eine gebutterte Auflaufform gegeben. Von beiden Sorten Käse was drauf, relativ viel Salz und Pfeffer drüber, dann die nächste Schicht usw. Auf die letzte Lage kommt kein Käs mehr drauf, sondern die Zwiebeln. Ab in den Ofen damit und bei 180 Grad ca. 15-20 Minuten alles verschmelzen lassen. Je größer die Form desto länger braucht die Hitze, um alles durchzuschmelzen. Zum Test einfach mal den Finger in die Mitte reinstecken?

**Schwierigkeitsstufe 2:
Hierfür wäre ein Spätzlehobel oder eine Spätzlepresse sehr von Vorteil, es geht aber auch ohne. Aus den Eiern, dem Wasser und dem Mehl einen zähen Teig herstellen. Die ordentliche Allgäuer Hausfrau macht das locker aus dem Handgelenk mit einem Kochlöffel. Mit dem Wasser erst mal vorsichtig sein und nur so viel reinarbeiten, bis der Teig eine zähe Masse geworden ist. Er sollte in dicken Fetzen vom Kochlöffel abreißen. Fertig ist der Teig, wenn er Blasen schlägt oder der Unterarm nicht mehr will?

Salzwasser zum Kochen bringen, und portionsweise die Spätzle reinhobeln, reinpressen oder schaben. Dafür nimmt man ein glattes Holzbrett, macht es nass und tut ein wenig Teig drauf. Jetzt das Brett über den Topf gehalten, mit einem Schaber immer eine kleine Wurst vom Teigbollen abgezwackt und über den Rand des Brettes ins Wasser geschabt.

REZEPTOR warnt: Das benötigt einige Übung! Man kann den Teig auch zur Not durch ein Abtropfsieb drücken und andere Experimente durchführen. Die Spätzle sind gar, wenn sie alle oben schwimmen. Am besten mit einer Schaumkelle oder ähnlichem in einem Sieb kurz abtropfen lassen, dann wie oben beschrieben schichtweise die Form füllen.

Spezial-Tipp: Alle Utensilien die mit dem Teig zu tun hatten, unter lauwarmem Wasser abspülen. Bei heißem verklebt alles horrormäßig!