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Frikadelle vs. frittierte Banane – Deutschland vs. Costa Rica. JETZT GEHTS LOHOOOOOOS!

 

Zum Eröffnungsspiel des großen Medienereignisses 2006 startet REZEPTOR eine eigene kulinarische WM. Die beiden Teams des täglichen Top-Spiels werden bei uns auch auf dem Teller gegeneinander antreten. Heute die gut-bürgerliche Frikadelle aus dem bürgerlichen Mitteleuropa gegen die unbeschwerte Banane aus Mittelamerika.

Für 2 Schlachtenbummler:
250 g gemisches Hackfleisch
1 kleine Zwiebel
1/2 altes Brötchen
1 Ei
Petersilie
Paniermehl
gegen
2 sehr grüne Bananen bzw. Kochbananen
1/4 l Öl zum frittieren
Küchenrolle zum Fett-Aufsaugen

Falls das Brötchen noch nicht alt und steinhart ist, kann man es auch im Ofen bei 100 Grad in Scheiben geschnitten und auf das Gitter gelegt blitz-rösten bis es ebenfalls steinhart ist. Dann in kleine Würfel schneiden. Die Zwiebel feinst hacken, die Petersilie auch, aber nicht ganz so fein.
Das Hackfleisch eine Schüssel geben und die Zwiebel, das Brötchen und die Petersilie dazu. Ein Ei in ein kleines Schälchen schlagen und mit einer Gabel verquirlen. Davon kommt etwa die Hälfte zu unserem »Teig« für die Bindung.

Salzen und Pfeffern. Dann mit einer sauberen Hand alles gut vermengen und zerquetschen. Ab und zu mal probieren, ob genügend Salz und Pfeffer dran ist, gegebenenfalls nachwürzen. Auch eine Prise Muskat kann nicht schaden.
Dann den Frikadellenteig mal 5 Minuten ruhen lassen, daß die harten Brötchen aufweichen können und sich alles etwas verfestigt.

Währenddessen die Bananen schälen, längs vierteln und dann nochmal quer halbieren. In einem kleinen Topf neutrales Öl auf maximaler Flamme erhitzen, sobald ein reingesteckter Holzlöffel anfängt, Luftblasen rauszublubbern können die Bananen in ihren Tod.

Beim Frittieren aufgemerkt! Es sollte immer genügend Öl in dem Topf sein, daß das Frittiergut komplett bedeckt und frei schwimmen kann. Am besten portionsweise arbeiten.
Wenn nötig die Hitze auch reduzieren, optimal ist es, wenn alles so schäumt und blubbert.
Die Bananen brauchen schon einige Zeit, bis sie hellbraun werden, dann mit einer Gabel o.ä. vorsichtig rausnehmen und überm Topf schon mal abtropfen lassen und auf 2 Blätter Küchenrolle legen.
Abkühlen lassen und dann nochmal bis zur gewünschten Bräunung frittieren.

Das Auf-2-Mal-frittieren macht man bei Pommes auch so und soll die Knusprifikation Erhöhen. Es ist aber eine Wissenschaft für sich und die Gelehrten streiten sich über die Gründe?

Parallel eine Pfanne für die Frikadellen mit ausreichend üppig Öl erhitzen, den Teig in Frikadellenform bringen. Paniermehl in die Schüssel streuen und die Dinger darin wälzen. Wenn das Öl heiß genug ist, die Frikadellen rein und auf mittlere Hitze zurückschalten. Am besten, man macht sie nicht allzudick, weil sie sonst aussen schwarz und innen roh werden.

Also vorsichtig anbraten und immer mal wieder wenden. Wenn nötig, auch auf kleine Flamme zurückschalten. Man sollte sich genügend Zeit lassen, und wegen dem Hackfleisch die Frikadellen lieber eine Minute länger als kürzer drauf lassen. Je nach Größe und Dicke der Dinger gibt REZEPTOR eine grone Zeit von 10 bis 15 Minuten an.

Sobald man merkt, daß die Frikadellen fertig sind, kann man den zweiten Frittiervorgang starten, dann wird alles zur gleichen Zeit fertig.

Die goldbrauen Bananen nochmal auf die Küchenrolle gelegt und dann auf dem Teller anrichten. REZEPTOR empfiehlt die Bananen noch zu salzen und schlägt Ketchup als Schiedrichter vor.

Spielbericht:
Komischerweise passt die frittierte Süße der Banane ganz prima zur Frikadelle. Sie schmeckt ein bisschen wie süße Pommes Frites, was eigentlich gar kein Gegensatz ist, wenn man bedenkt, daß ja auch Ketchup fast ausschließlich aus Zucker besteht. Und die Prise Salz auf den Bananen-Pommes gibt noch den gewissen Kick. Der deutsche Klassiker spielt sein gewohntes Spiel ohne Überraschungen, solide und voraussehbar. Die Mittelamerikaner halten geschmacklich überraschend mit, sind aber für unseren Gaumen zu exotisch und ungewohnt, daß sie über den Beilagenstatus hinauskommen würden.
Der haushohe Hauptgericht-Favorit stellt sich bis auf eine kurze Irritation in den ersten 15 Minuten auf das fremde Aroma ein und gewinnt souverän 2:1