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Dampfnudeln

 

Vorbei der Sommer mit frischem Gemüse und Rucolapesto: Die Herbst/Winterkollektion macht auch vor unserer Küche nicht halt. Heute gibts für die kalten Tage das erste Wohlfühlgericht des Jahres.

Für 2 Verliebte:
350 g Mehl Typ 405
1/2 Würfel frische Hefe
0,75 Liter Vollmilch
6 TL Butter
2 Eier
Salz
Zucker
Vanillesoße aus dem Supermarkt

Dampfnudeln gehen ganz einfach, nur der Teig braucht ne Stunde Zeit zum gehen. Und alle Zutaten MÜSSEN Zimmertemperatur haben. Alles beginnt mit einem simplen Hefeteig, man siebt (oder gibt) 350 g Mehl in eine Rührschüssel, in der Mitte des Haufens einen Krater bis auf den Grund freischaufeln und da einen halben Würfel frische Hefe reinbröseln. Mit einen halben Teelöffel Zucker als Starthilfe für die Hefekultur und 2 EL lauwarmem Wasser einen Vorteig herstellen, das heisst die Hefebakterien müssen erstmal aus ihrem Kühlschrank-Winterschlaf erwachen, und dazu brauchen sie a) Zimmertemperatur und b) Zucker zum essen. Wenn sie nach 5 Minuten die Müdigkeit abgeschüttelt haben, wollen die was zu arbeiten haben, denn ihr Metier ist Luft in Teige zu bringen. Also gibt man ihnen mehr zu essen, wir probierens heute mal mit 0,25 liter Milch, 3-4 Esslöffeln Butter und 2 ganzen Eiern. Am besten, man erhitzt alles noch kurz in einem Topf auf lauwarm, dann lösen sich Butter und Eier gleich auf. Die Hälfte davon in die Schüssel zum Mehl geben, und mit einer großen Prise Salz und 3 EL Zucker einen Teig daraus kneten. Erstmal mit einem Holzlöffel, dann gerne mit den Händen arbeiten. Immer wieder ein wenig Flüssigkeit angiessen, der Teig sollte am Ende zwar fest, aber nicht zu trocken sein, er darf etwas an den Händen kleben bleiben. Dann mit einem Küchentuch zugedeckt eine Stunde gehen lassen, das bedeutet, die Hefe wandelt jetzt die Zuckermoleküle und Teile des Mehls in Wasser und Kohlendioxid um, das sind dann die Bläschen, die die Leichtigkeit in die Dampfnudel bringen. Am liebsten arbeitet Hefe bei Zimmertemperatur (aber nicht drüber!) und unter Ausschluss von Zugluft. Einfach alles in den geschlossenen Ofen stellen…

Nach einer Stunde hat sich der Teig verdoppelt, wir heben das Monster auf ein Küchenbrett und teilen es mit einem großen Messer in 6 gleichgroße Teile. Ohne festes Drücken daraus 6 Kugeln formen und nochmal kurz gehen lassen. Inzwischen ein EL Butter (besser: Schmalz) mit einem EL Zucker in einem großen, perfekt schließenden, und nicht beschichteten Topf erhitzen und da die Dampfnudeln reinsetzen. Eine Tasse Milch angießen, daß es richtig schön dampft, dann die Hitze auf 1 zurückdrehen und den Deckel drauf.

20 Minuten warten, und immer mal wieder mit dem Ohr am Topf reinhören, was sich da drinnen tut, der Deckel darf NIEMALS geöffnet werden, sonst fällt alles in sich zusammen und die Dinger werden klein und hart. Es sollte immer ein langsames Blubbern zu hören sein, wenn die Milch nicht mehr kocht, die Temperatur vorsichtig erhöhen, wenn es zu stark blubbert, etwas runterschalten. Nach 15 Minuten riecht es schon lecker nach Dampfnudeln, und nach 20 Minuten sind sie fertig. Erst jetzt den Deckel lüpfen. Am Topfboden sollte jetzt alle Flüssigkeit weg sein und sich eine leckere braune Kruste gebildet haben. Gegebenfalls Flüssigkeit wegleeren und bei mittlerer Hitze und offenem Deckel noch mal kontrolliert 3 Minuten »anbrennen« lassen…

Nebenbei nach Packungsaufschrift die Vanillesauce zubereiten und die Damfnudeln mit dem Braunen nach oben servieren.