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Halbes Hähnchen – mit sommerlichem Kartoffelsalat

 

Obacht: Es handelt sich hierbei nicht um das berühmte Röggelschen mit altem Gouda, Senf und ner Stange Kölsch sondern um die süddeutsche Variante aus dem Biergarten

für 2 indische Teppichkäufer
1 kleines Hähnchen (1200-1500g)
Paprikapulver
Currypulver
Natriumglutamat
Salz
Pfeffer
5 große Kartoffeln
1 mittelgroße Essiggurke (Schmorgurke)
2 Schalotten
Senf
Essig
neutrales Öl
Küchenpinsel

Beim Hähnchenkauf kann man gleich alles versauen: Also bitte nicht den 3 Euro-Gummiadler aus der Supermarkttiefkühltruhe nehmen, sondern sich am besten auf dem Markt am Geflügelstand oder bei einer vertrauenswerten Quelle versorgen. Qualität hat wie immer ihren Preis, so ein gut ernährtes Hähnchen kostet schonmal 6 bis 8 Euro, aber am Imbiß würde man letztendlich auch nicht weniger bezahlen? vom besseren Geschmack mal ganz abgesehen.

Den Ofen auf 200 Grad Oberunterhitze vorheizen. 3 EL neutrales Öl in einer feuerfeste Form (da wird später das Hähnchen drin gebraten) auf mittlerer Hitze heiß werden lassen.
Das Tier außen und innen unter fließendem Wasser abspülen, mit Küchenrolle abtrocknen, auf Zimmertemperatur bringen. Je 1 TL Paprikapulver und Currypulver, einen halben TL Salz und Natriumglutamat (oder ein TL Salz) und ordentlich Pfeffer in einer kleinen Schüssel zusammenschütten und vermischen. Von einem Helfer das Huhn so aufhalten lassen daß man extra nochmal den Innenraum würzt.

Sobald der Ofen auf 200 Grad ist: die ganze Form rausnehmen und die Gewürzmischung ins heiße Öl leeren. Die eingeschlafenen Aromen wachen durch die Hitze auf und es duftet sofort lecker nach Grillhähnchen. Dieses nackt wie Gott es schuf in die heiße Fettschüssel legen und mit einem Küchenpinsel ringsrum das Würz-Öl verteilen. Auf mittlerer Schiene insgesamt 50 Minuten bis eine Stunde braten.

Die patenierte REZEPTOR-Hähnchenbratmethode:
Die ersten 15 Minuten das Hähnchen auf die linke Seite legen, daß die Schenkel die direkte Hitze bekommen. Dann auf die rechte Seite drehen, wieder 15 Minuten braten und dann für den Rest der Zeit das Tier ganz konventionell auf dem Rücken gelegt fertigbraten. Das hat den Vorteil, daß wenn das zähere Schenkelfleisch gar ist, die empfindliche Brust nicht bereits überfertig (also trocken) ist, alter Anfängerfehler.
Nach etwa einer halben Stunde die Hitze auf 180 Grad reduzieren und nach 50 Minuten mit einem Schschlikspieß oder ähnlichem mal in die Schenkel pieksen. Wenn klarer Fleischsaft austritt kann gegessen werden. (Besitzer eines Fleischthermometers pieksen in den Schenkel und messen 80 Grad Kerntemperatur)

Solange das Huhn brät kümmern wir uns um den Kartoffelsalat, die Kartoffeln in einem Topf mit kaltem Wasser bedecken und 20 Minuten mit Deckel drauf kochen. Ab 15 Minuten immer mal wieder mit einem Schneidemesser reinpieksen, ob sie schon gar sind.
Dann das Wasser ableeren und kurz abkühlen lassen aber noch so heiss wie möglich schälen und in dünne Scheiben schneiden. Alles wieder in den Topf geben und zudecken.
Die Schalotten (notfalls auch kleine Zwiebeln) supermini schnibbeln und in wenig Öl und einer Pfanne glasig werden lassen, mittlere Hitze bitteschön. Dann mit circa einer Tasse Instantbrühe ablöschen, einen EssLöffel-Klacks Senf dazu, salzpfeffern, und mit einem drittel Teelöffel Zucker und einem ordentlichen Schuss Essig abschmecken. Sobald es aufkocht (wahrscheinlich sofort) zu den Kartoffeln geben und vorsichtig aber gründlich unterheben. Die noch heissen Kartoffeln saugen jetzt die Flüssigkeit und somit den Geschack auf; die Schalotten sind durch das vorherige Anschwitzen später nicht so penetrant und »zwiebelig« beim draufbeissen, das ist ein feiner Kartoffelsalat? Zugedeckt ziehen lassen. Die Schmorgurke waschen, längs halbieren und ein dünnste Halbringe schneiden, zu den Kartoffeln geben. Vorm Servieren den Kartoffelsalat nochmal auf Salz, Pfeffer und Essig abschmecken und einen ordentlichen Schuss neutrales Öl reinkippen. Ein letztes Mal umrühren und anrichten.