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Radiccio-Risotto mit grober Bratwurst

 

Ja, auch die Italiener essen gerne »Würstl«, aber sie sagen zum Beispiel Salsiccia dazu und schon klingt es nicht mehr nach Sauerkraut sondern San Marco

Für 2 Verliebte
1 Bratwurst, grob & ungebrüht
1 kleiner Kopf Radiccio
120 g Risottoreis (Arborio, Carnaroli…)
300 ml Geflügelbrühe
1 große Schalotte
1 Knoblauchzehe
50 g Butter
100 ml Weisswein
Rosmarin, Thymian, glatte Petersilie (alles frisch)
60 g Parmesan
1 Schuss Essig

Tu-du-Liste bevor der/die Liebste eintrifft:
Schalotten und Knoblauch schälen und kleinschneiden. Die Wurst in 1-cm dicke Scheiben schneiden, die Pelle wenns irgendwie geht entfernen. Den Salat waschen und in lauwarmes Wasser inklusive einem Schuss Essig einlegen, dann verliert er seine Bitterness. Parmesan reiben. Kräuter hacken: Rosmarin und Thymian fein, Petersilie grob.

Dann kann das Showkochen ja losgehn. Keine Angst, es kann eigentlich nichts Schlimmes passieren. Die Geflügelbrühe herstellen: 400 ml Wasser im Wasserkocher erhitzen und Instantbrühe reinschmeissen.
Die Bratwurststücke in einem EL Butter und etwas Öl auf Dreiviertelhitze beidseitig braun anbraten. Auf mittlere Hitze runterschalten und die Schalotten und den Knoblauch dazugeben und glasig mit andünsten. Immer ab und zu rühren, ab jetzt darf nichts mehr braun werden! Den Reis dazuleeren und ebenfalls ein bis zwei Minuten glasig werden lassen. Jetzt mit Weisswein ablöschen und unter gelegentlichem Rühren köcheln. Vielleicht sogar die Hitze noch etwas drosseln.
Wenn der Reis den Wein aufgenommen hat, wieder etwas Brühe angiessen, aber nicht zuviel! Und immer wieder rühren. Da passiert folgendes: Der Reis nimmt die Flüssigkeit und damit auch den Geschmack in sich auf. Gleichzeitig rührt man auch die Stärke aus ihm raus, das bedeutet: Der Risotto wird cremig.
So geht das jetzt immer weiter, wenn die Brühe fast weg ist, wieder etwas davon angiessen, undsoweiter undsoweiter. Nach 15 Minuten kann man mal ein Reiskorn probieren, es sollte wie gute Pasta »al Dente« sein, also mit noch etwas Biss. Der Nordeuropäer neigt dazu, das al Dente in seiner Gewissenhaftigkeit zu übertreiben, also lieber 30 Sekunden länger als kürzer auf dem Feuer lassen.
Nebenbei mal den Radiccio aus dem Essigwasser nehmen, am besten mit einer Salatschleuder trocken schleudern (sonst trockenschütteln und evtl. sogar mit Küchenrolle trockentupfen) und dann in feine Streifen schneiden.
Wenn der Risotto fast fertig ist neben der Herdplatte den Rest Butter sowie Parmesan und Kräuter in den Topf geben und unterrühren. Die Hälte vom Salat unterheben, fertig.

Auf vorgewärmten Tellern anrichten, aber nicht zu viel, und auf die zwei Risottoberge noch den Rest Radiccio häufeln. Und da drauf noch je 2-3 geklaute Bratwurststückchen. Mutige dekorieren mit Petersiliestängeln und sagt »Letztens im Restaurant XY hatte ich das am Nachbartisch gesehn…«

REZEPTOR-Tipps:
– Die Brühe soll immer heiss sein, damit die Reistemperatur beim angiessen nicht dramatisch sinkt
– Die Brühe darf auch gerne selbstgemacht sein
– Beim Risotto nie an Butter sparen
– Der Risotto ist männlich

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