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Serviettenknödel (DEU) vs. Higado en su Jugo (SPA)

 

Aus lauter Anspannung und Vorfreude haben wir gestern ganz vergessen, das Finale zu präsentieren.
Dafür steht das jetzt aber etwas länger an oberster Stelle, wir machen mal zwei Wochen kochfreie ZEIT und dann gehts weiter mit der neuen Staffel: Rezeptors Reste Rampe

250 g steinhartes Weissbrot
150 ml Milch
100 g Butter
1 Bund Petersilie
3 Eier
Muskatnuss
Salz
Pfeffer
Küchentuch, sauber
Küchenschnur
vs.
300 g Leber (Schwein oder Lamm)
1 kleine Zwiebel
2 Schluck Rotwein
75 ml Brühe
2 EL Rotweinessig
1 EL Schweineschmalz
Mehl
Paprika edelsüß
Salz
Pfeffer
1 saurer Apfel

Ein Serviettenknödel ist eine in scheiben geschnittene Semmelknödelrolle, die in einem Stück Stoff eingerollt im Wassertopf kocht. Heute nimmt man Geschirrtücher statt Servietten, und wenns geht, welche ohne Weichspüler drin.
Und weil das steinharte Zeug – mit frischem Gebäck geht das Rezept übrigens nicht – wieder aufweichen sollen, braucht es viel Zeit aber wenig Flüssigkeit. Die Brötchen mit einem Messer in Würfel mit einem Zenitmeter Seitenlänge schneiden. In eine Schüssel geben und Milch aufkochen lassen. Das kann man auf dem Herd oder ausnahmsweise mal in der Mikrowelle. Diese dann tröpfchenweise in die Brötchenwürfel leeren, dabei mit der anderen Hand immer schön umrühren, jedes Würfelchen sollte etwas Milch abbekommen. Mindestens 30 Minuten zugedeckt einweichen lassen.
Inzwischen mal die Butter aus dem Kühlschrank holen, die soll nachher weich sein. Nach der halben Stunde die Petersilienblätter von den Stängel schneiden, zerkleinern und in etwas heisser Butter im Milchtopf erhitzen. Wenn man die roh in die Knödel gibt, ist Petersilie manchmal etwas hart im Biss.
Topfinhalt, die restliche Butter, Eier, Salz, Pfeffer und Muskatnuss zu den aufgeweichten Brötchen geben und alles sehr gut vermischen. Falls die Butter noch nicht läuft kann man die auch nochmal kurz im Topf anschmelzen. Dann nochmal ne halbe Stunde stehen lassen.

Einen großen Topf Wasser aufsetzen und das Küchentuch ausbreiten. In der Mitte eine Fläche von 20 mal 20 Zentimetern mit Butter beschmieren, da kommt die Knödelwurst gleich drauf.
Die Knödelmasse mit beiden Händen nochmal richtig durchkneten und auf Salz abschmecken. Zu einer festen Rolle formen und in das Tuch einwickeln. Nicht zu fest, weil der Teig noch etwas aufgeht. Das Tuch links und rechts vom Teig mit einer Schnur wie ein Bonbon abbinden. Das Salzwasser sollte jetzt leicht köcheln, dann das Paket in den Topf hängen: Der Teigbereich muss vollständig im Wasser sein, der Rest kann über den Topfrand hängen. Dieses Ding braucht jetzt zwanzig Minuten, um vollständig durchzugaren.

Der spanische Teil geht dafür recht schnell: Leber in ein-Zentimeter-Streifen schneiden, und mit 2 EL Rotweinessig, Salz und Pfeffer in einer Schüssel marinieren. Man könnte jetzt zwei Stunden warten, vielleicht reichen aber auch nur 20 Minuten.
Zwiebel halbieren, in feine Streifen schneiden und in heißem Schweineschmalz goldbraun anbraten, das dauert so zirka 10 Minuten. Die Zwiebeln an den Rand der Pfanne schieben, notfalls noch etwas Schmalz nachlegen und da drin die Leber anbraten. Eventuell abgesetzte Marinade zurückhalten.
Wenn alles lecker angebraten ist, etwas Mehl und Paprikapulver über die Leber streuen, kurz warten und dann mit Rotwein ablöschen. Brühe und Marinade ebenfalls dazu, umrühren nochmal drei Minuten köcheln lassen.
Inzwischen den Apfel schälen und in dünne Scheiben schneiden. Kerngehäuse rausoperieren, fertig.

Der Serviettenknödel sollte jetzt auch fertig sein. Aus dem Wasser heben und auspacken. Mit einem scharfen Messer oder einem dünnen Bindfaden zwei-Zentimeter-dicke Scheiben abschneiden, vorgewärmte Teller wären nicht verkehrt.

Diesmal leider ohne Spielbericht