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Ost- und Westdeutschland (1949-1990)

 
Ost- und Westdeutsche Polizisten stehen einander an einer Grenzmarkierung gegenüber, zirka 1955. (© Three Lions/Hulton Archive/Getty Images)

Der Zweite Weltkrieg hatte am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht geendet. Das Land war nun zwischen den Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion in vier Besatzungszonen aufgeteilt, auch die Hauptstadt Berlin wurde in vier Sektoren geteilt. Im Zeichen des erstarkenden Ost-West-Konflikts kam es 1949 schließlich zur Gründung zweier neuer deutscher Staaten: Der Bundesrepublik Deutschland (BRD) in den ehemaligen West-Besatzungszonen und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) in der ehemaligen Ost-Besatzungszone. Es dauerte jedoch noch bis 1972, dem Jahr in dem der Grundlagenvertrag abgeschlossen wurde, bis die beiden deutschen Staaten sich gegenseitig auch als souveräne Staaten anerkannten.

Die Staaten unterschieden sich deutlich in ihrer politischen und wirtschaftlichen Ausrichtung: Während in der BRD mit dem Wiederaufbau das „Wirtschaftswunder“ begann, wurde in der DDR der Sozialismus installiert. SPD und KPD wurden zwangsvereinigt zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). In der neu geschaffenen Volkskammer wurde Wilhelm Pieck zum Staatspräsidenten und Otto Grotewohl zum Ministerpräsidenten gewählt, die entscheidende Macht hatte jedoch Walter Ulbricht inne, der Generalsekretär der SED. In der BRD fanden im Herbst 1949 die Wahlen zum ersten Deutschen Bundestag statt, bei denen die CDU/CSU die stärkste Fraktion wurde. Konrad Adenauer wurde zum Bundeskanzler, Theodor Heuss zum Bundespräsidenten gewählt.

In der BRD kommt in den sechziger Jahren die Studentenbewegung bzw. 68er-Bewegung auf: Verschiedene pazifistische, antiautoritäre, emanzipatorische und antikapitalistische Bewegungen bestimmen die Öffentlichkeit. Die linksextreme Rote Armee Fraktion (RAF) verübte in den Siebzigern mehrere Terroranschläge. Aus der 68er-Bewegung entstanden die Neuen Sozialen Bewegungen, aus deren Ökologiebewegung in den achtziger Jahren die Grünen als neue Partei hervorgingen.

In der DDR versuchen die Bürger mehrmals, sich gegen die SED-Diktatur zu wehren: Am 17. Juni 1953 protestieren sie in einem Volksaufstand gegen die Verschärfung der Arbeitsbedingungen. Doch ihre Lage verbessert sich zunächst nicht, 1961 werden die Grenzen zwischen DDR und BRD durch den Bau der Berliner Mauer noch undurchlässiger. Erst die ebenfalls friedlichen Proteste der Montagsdemonstrationen über dreißig Jahre später führen zum Sturz des SED-Regimes. Im Jahr 1990 kommt es schließlich zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.


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Der Weg zur deutschen Einheit: Ausgewählte Artikel und Materialien zum Thema

Deutsche Teilung

BRD und DDR – doppelte Geschichte (ZEIT ONLINE, 4.9.2009)
Wie sich die beiden deutschen Staaten parallel entwickelten, zeigt diese Bildergalerie.

Staatschefs der ersten Stunde – der Diktator und der Patriarch (DIE ZEIT Nr. 1/2009)
Walter Ulbricht verkörperte den SED-Staat, Konrad Adenauer die frühe Bundesrepublik. In vieler Hinsicht waren die beiden Männer so gegensätzlich wie die politischen Systeme, denen sie dienten – doch sie hatten auch manches gemeinsam.

Das Potsdamer Abkommen (DIE ZEIT Nr. 32/2003)
Die Siegermächte beschlossen auf der Potsdamer Konferenz nicht nur die Teilung Deutschlands in die vier Besatzungszonen, sondern auch die zu zahlenden Reparationen sowie die Entmilitarisierung und Entnazifizierung. Hier finden Sie den Beschluss im Wortlaut.

Sechzig Jahre Bundesrepublik Deutschland (ZEIT ONLINE, 12.5.2009)
Die Geschichte der Bundesrepublik, erzählt in einer Fotostrecke mit 45 Bildern.

Gründung der DDR – Die Republik der Partei (DIE ZEIT Nr. 42/2009)
1949 erlaubte Stalin den ostdeutschen Kommunisten die Gründung der DDR. Die Geschichte der DDR-Gründung.

Die deutschen Bundeskanzler (ZEIT ONLINE, 10.11.2009)
Wer regierte wann? Eine Fotostrecke stellt alle Bundeskanzler vor und die erste Bundeskanzlerin.

DDR-Geschichte – Weißer Rabe im Unrechtsstaat (DIE ZEIT Nr. 46/2009)
Christian Führer, der als Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche das Gelingen der Revolution beförderte, erzählt vom Leben in der DDR.

Die Stasi lebt (ZEIT ONLINE 28.01.2015)
Aufgebrachte Bürger stürmten vor 25 Jahren die Zentralen der DDR-Staatssicherheit. Bis heute verändern die Spitzel-Akten das Leben von Menschen radikal. 

Mit einem Hauch Propaganda (ZEIT ONLINE 05.02.2015)
Unter Aufsicht und mit knappen Materialien schufen Grafiker in der DDR bemerkenswerte Plakatkunst. Entstanden ist ein Mosaik aus Politik, Propaganda, Wissenschaft, Kultur und Lebensgefühl, das ein buntes Porträt von Staat und Gesellschaft zeichnet. Auch macht es deutlich, was sich mit den Jahren verändert hat: Stück für Stück schlugen sich neue Freiheiten für die Bevölkerung in der Kunst nieder.

Wirtschaftswunder und Wirtschaftskrise

Die wirtschaftliche Entwicklung in Ost und West – Leistung, Leistung, Leistung! (DIE ZEIT Nr. 1/2009)
Im Westen wuchs nach dem Krieg mit dem Bruttosozialprodukt das Selbstbewusstsein. Im Osten gab es ein Industriewunder – aber keine Schokolade

Das Wirtschaftswunder (Dokumentarfilm, ZDF, YouTube)
Es sind die Jahre des unbekümmerten Geldausgebens, als Adenauer die dynamische Rente einführt, ein Gefühl grenzenlosen Wachstums herrscht damals vor das deutsche Wirtschaftswunder der 1950er und 1960er Jahre.

Ölkrise 1973 – Der Stillstand, der ein Fortschritt war (DIE ZEIT Nr. 48/1998)
Zwischen Ölkrise und neuer Lebensqualität: Eine Erinnerung an die autofreien Sonntage im Herbst 1973.

Kalter Krieg

Der Begriff Kalter Krieg bezeichnet die Phase ab dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion. Im Kalten Krieg standen sich zwei Lager gegenüber: die USA und ihre Verbündeten einerseits und die Sowjetunion und ihre Verbündeten andererseits. Er heißt Kalter Krieg, da die USA und die Sowjetunion nie direkt gegeneinander Krieg führten. Stattdessen gab es mehrere Stellvertreterkriege. Die Sowjetunion kritisierte die kapitalistische Politik der USA. Die Haltung der USA war anti-kommunistisch. Der Grund für den Kalten Krieg war also ein Konflikt zwischen zwei Ideologien: Kapitalismus und Kommunismus. Gleichzeitig fand zwischen den USA und der Sowjetunion über Jahrzehnte ein Wettrüsten statt. Aber keiner der Staaten wollte einen direkten Krieg. Denn beide Seiten hatten Atomwaffen und fürchteten sich davor, dass die andere Seite sie einsetzen würde.

Politische Kultur im Kalten Krieg (Bundeszentrale für politische Bildung)
In dieser Publikation finden Schüler mehrere Artikel, die beschreiben, wie der Gegensatz von Kapitalismus und Kommunismus die politische Kultur und die Filmkultur auf beiden Seiten beeinflusste.

Geschichte in Augenblicken – Warschauer Pakt (radioeins)
Der Warschauer Pakt war das Gegenstück zur Nato. In ihm waren die Sowjetunion und ihre verbündeten Staaten organisiert. Dieser Podcast erläutert die Entstehungsgeschichte des Warschauer Paktes.

Der Frieden am Südpol (ZEIT ONLINE, 23.06.2011)
Im Kalten Krieg ging es auch um die Aufteilung der Antarktis. Mit dem Antarktisvertrag von 1961 wurde der kälteste Ort der Welt mitten im Kalten Krieg zur ersten kernwaffenfreien Zone. Im Wettrüsten zwischen USA und Sowjetunion hatte es erstmals einen Stopp gegeben.

Schlug er zu? (DIE ZEIT, 27/2009)
Dass der Kalte Krieg eine hitzige Auseinandersetzung war, zeigen die Mythen, die damit verbunden sind. Nikita Chruschtschow, der ehemalige russische Regierungschef, soll vor der Vollversammlung der UN einmal mit seinem Schuh auf den Tisch eingeschlagen haben. Doch stimmt die Geschichte?

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben (ZEIT ONLINE, 11.03.2010)
Im Westen wird Michail Gorbatschow, der ehemalige Präsident der Sowjetunion, für seine Reformpolitik gefeiert. Im heutigen Russland ist er jedoch nicht annähernd so beliebt. Warum das so ist, erklärt Hellmuth

Studentenbewegung und Rote Armee Fraktion

Rudi Dutschke – Ein Rebell, der zum Idol wurde (DIE ZEIT Nr. 3/2004)
Kein Zweifel – niemand anders hat der 68er-Bewegung so sehr ihren Stempel aufgedrückt wie Rudi Dutschke. Eine Biografie klärt die Widersprüche des Studentenführers.

http://www.youtube.com/watch?v=jr1274QG3K0
Der Deutsche Herbst – Chronik des RAF-Terrors 1977 (Dokumentarfilm, Bayerischer Rundfunk, YouTube)

RAF – Dämonisierung des Terrors (DIE ZEIT Nr. 12/2007)
Die Taten der RAF waren von sinnloser Brutalität. Doch wer sie bloß als Ausdruck einer „Lust an Gewalt“ betrachtet, der verfehlt das Phänomen des Terrorismus und leistet seiner Entpolitisierung Vorschub, schreibt ein ZEIT-Autor.

Neue politische Parteien

Von der SED zur Linkspartei – Auferstanden aus Ruinen (ZEIT ONLINE, 8.12.2009)
Im Dezember 1989 rettete sich die SED als PDS in die neue Zeit – die West-Ausdehnung schaffte sie nicht allein.

Geschichte der Linkspartei (DIE ZEIT Nr. 8/2008)
Infokasten zur Geschichte der PDS/Linkspartei.

PDS und SPD – Umarmen oder bekämpfen? (DIE ZEIT Nr. 45/1994)
Anfang der Neunziger stellt sich für die SPD die Frage, wie sie mit der postkommunistischen PDS umgehen sollen.

Grüne aus Ost und West – Falscher Friede (DIE ZEIT Nr. 1993/21)
Als die westdeutschen Grünen 1993 mit dem ostdeutschen Bündnis90 fusionierten, prophezeite der ZEIT-Autor noch, die neue Partei könnte schnell langweilig werden.

Grünen-Jubiläum – Umschwärmte Grüne feiern sich selbst (ZEIT ONLINE, 11.1.2010)
Beim Regieren sind sie aus der Übung geraten, dennoch werden sie von allen Parteien umworben: Die Grünen feiern ihren 30. Geburtstag.

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