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Internationale Wirtschaftsbeziehungen und Europa

 

Überblick: Es wächst und wächst, und das immer schneller: Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich das Volumen des Welthandels verdoppelt. Immer mehr Unternehmen verlegen ihre Fabriken in die Länder, in denen sie am günstigsten produzieren können. Weil Transport- und Kommunikationskosten dank der Globalisierung enorm gesunken sind, lohnt es sich finanziell, Waren rund um den Globus zu schicken, anstatt sie vor der eigenen Haustür herzustellen. Deutsche Unternehmen profitieren von dem Handels-Boom. Außer China exportiert keine andere Nation mehr Waren, zum Beispiel Autos und Solaranlagen, ins Ausland. Für die Konzerne und das Wirtschaftswachstum ist der Export überlebenswichtig.

Containerschiffe, wie hier im Hamburger Hafen, spielen eine wichtige Rolle für den internationalen Handel © Sean Gallup/Getty Images

Der größte Teil der Exporte geht an Mitglieder der Europäischen Union (EU). Innerhalb dieser Gemeinschaft besteht ein gemeinsamer Binnenmarkt: Miteinander zu handeln ist besonders einfach, weil keine Zölle bezahlt werden müssen und in vielen Staaten mit derselben Währung, dem Euro, gezahlt wird. Auf globaler Ebene spielen die Welthandelsorganisation (WTO) und der Internationale Währungsfonds (IWF) eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Regeln für den Warenaustausch zu bestimmen.

Der internationale Handel soll auch dabei helfen, den Wohlstand in ärmeren Ländern zu vergrößern. Kritiker wie die Organisation Attac beklagen jedoch, dass der Handel die Ungleichheit zwischen reichen und Entwicklungsländern noch vergrößert. Außerdem würden Großkonzerne in armen Regionen unter menschenunwürdigen Bedingungen produzieren und westliche Umweltstandards missachten.

Ausgewählte Artikel und Materialien zum Thema:

Globalisierung und Strukturwandel

Globalisierung in Kürze (ZEIT ONLINE, 8.11.2007)
Vom portugiesischen Seefahrer Vasco da Gama bis zu Outsourcing und Attac. Acht Stichworte zur Globalisierung im Überblick.

Zahlen und Fakten: Globalisierung (Bundeszentrale für politische Bildung)
Schüler finden hier Zahlenmaterial zu den zentralen Themenbereichen der Globalisierungsdebatte: internationale Finanzmärkte und Unternehmen, Global Governance und Vernetzung, soziale Probleme und kulturelle Globalisierung,  Migration und Flüchtlinge sowie Energie und Ressourcen.

Welthandel führt zu mehr Nachtschichten (DIE ZEIT Nr. 18/2008)
Der Transport von Waren wird immer billiger. Die Häfen, in denen die großen Container-Schiffe einlaufen, können die Massen kaum noch auffangen. Für die Hafen-Arbeiter bedeutet das: Mehr Nachtschichten.

Strukturwandel: China im Aufwind (DIE ZEIT Nr.37/2004)
Unternehmen produzieren am liebsten dort, wo die Zahl der Arbeiter hoch und die Löhne niedrig sind – zum Beispiel in China. Das Riesenreich ist einer der Gewinner des wachsenden Welthandels. Längst ist die Volksrepublik dritter Global Player neben den USA und der Europäischen Union.

http://www.youtube.com/watch?v=ey5zdUWBvdY&feature=related
Die zwei Gesichter der Globalisierung (Youtube, 3Sat, 2009)
Segen oder ein Fluch? Dank der Globalisierung schreiben Unternehmen im grenzenlosen Austausch rund um den Globus hohe Gewinne, die Konsumenten profitieren von niedrigen Erzeugerpreisen. Diese 3Sat-Dokumentation zeigt aber auch, wie die Globalisierung zu immer heftigeren Krisen und skrupelloser Ausbeutung geführt hat.

Die Politik muss gegenhalten (DIE ZEIT Nr. 21/1998)
Durch die Globalisierung wächst der Einfluss transnationaler Konzerne, die Steuerungsmöglichkeiten des Staates sinken. In diesem Interview spricht der ehemalige sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf über die neuen Machtverhältnisse und die Probleme, die aus ihnen erwachsen.

Das Ende der Globalisierung? (DIE ZEIT Nr. 32/2008)
Höher, schneller, weiter? Die Finanzkrise brachte den Handels-Boom zumindest vorübergehend ins Stocken. Und viele fragen sich, ob die Containerschiffe noch schneller und größer, die Frachtflugzeuge riesiger und die Lastwagen noch dichter gepackt werden sollten.

Exportnation Deutschland

Exportweltmeister, ade! (DIE ZEIT Nr. 11/2009)
Deutschland lebte in den vergangenen Jahrzehnten vom Außenhandel und hat es damit zu großem Wohlstand gebracht. Doch in der Wirtschaftskrise fragte man sich plötzlich: Was passiert, wenn die Nachfrage aus dem Ausland einbricht?

Stärkstes Wachstum seit der Wiedervereinigung (ZEIT ONLINE, 13.8.2010)
Im zweiten Quartal 2010 ist die deutsche Wirtschaft so schnell gewachsen wie seit über 20 Jahren nicht mehr, die Arbeitslosigkeit sinkt. Einer der Hauptgründe: Deutsche Produkte sind in aller Welt heiß begehrt.

Der Niedriglohnsektor wächst (DIE ZEIT Nr. 29/2009)
Um im weltweiten Standortwettbewerb mithalten zu können, drehen auch deutsche Unternehmen an jeder erdenklichen Kostenschraube. Die Zahl der Menschen, die im so genannten Niedriglohnsektor arbeitet, wächst. Kritiker befürchten, dass die Ungleichheit bei den Einkommen weiter zunimmt.

Migranten fördern Entwicklung vieler Länder (ZEIT ONLINE, 5.10.2009)
Rund um den Globus verlassen Millionen Menschen ihre Heimat, um in einem anderen Land Arbeit und Glück zu finden. Einwanderer sind eine Bereicherung für sehr viele Nationen. Aber das wird zu selten anerkannt, haben die Vereinten Nationen herausgefunden.

Handel in der EU

Der europäische Binnenmarkt (Bundeszentrale für politische Bildung)
Der europäische Binnenmarkt ist – bezogen auf seine Wirtschaftskraft – der größte Binnenmarkt der Welt. Innerhalb der EU können Waren, Dienstleistungen und Geld ohne Hindernisse getauscht werden. Bis auf wenige Beschränkungen können auch Arbeitskräfte frei entscheiden, in welchem Land sie arbeiten möchten.

Währungsunion: Der Euro (Bundeszentrale für politische Bildung)
Seit 1999 gehört zum gemeinsamen Binnemarkt auch eine gemeinsame Währung, der Euro. Er soll die Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken, Regierungen, die den Euro einführen wollen, müssen strenge Kriterien erfüllen. Doch nicht alle EU-Mitglieder wollen sich von ihrer Währung trennen, die Briten zum Beispiel.

Protektion: Brüsseler Planwirtschaft (DIE ZEIT Nr. 43/2002)
Eigentlich hat sich die EU auf die Fahnen geschrieben, Handelshemmnisse abzubauen. Die Realität sieht anders aus. Garantierte Preise, feste Absatzmengen, knappe Importquoten: Wie die Europäische Union den Zuckermarkt reguliert.

Standort Europa (DIE ZEIT Nr. 15/1998)
Im Wettbewerb um Aufträge und Arbeitsplätze werden die nationalen Grenzen innerhalb der EU unwichtiger. Spätestens seit der Euro-Einführung sprechen bereits viele von einem „Standort Europa“.

Globaler Handel

Welthandel (WissensWerte, youtube.de, 26.10.2010)
In der globalisierten Welt hat der Außenhandel für alle Volkswirtschaften eine erhebliche Bedeutung. Die Regeln nach denen der Welthandel funktioniert werden von der WTO, der World Trade Organisation, festgelegt. Dieses Video erklärt, wie das Welthandelssystem ausgestaltet ist. Die Reihe WissensWerte geht auch der Frage nach, wie Industrie- und Entwicklungsländer gleichermaßen profitieren können.

Indien: „Wir sind die Gewinner“ (DIE ZEIT Nr. 44/2003)
Banken und Software-Firmen verlagern immer mehr hoch qualifzierte Arbeitsplätze in ein Land, in dem es unzählige gut ausgebildete Arbeiter gibt, die zu verhältnismäßig geringen Löhnen arbeiten: Indien.

Schneller, besser, reicher (DIE ZEIT Nr. 23/2007)
Von der Eisenbahn bis zum Computer-Boom: Globalisierung gibt es schon lange, schreibt der Zeit-Herausgeber in diesem Beitrag. Verantwortlich dafür sind neue Technologien sowie sinkende Kosten für Kommunikation und Transport.

Großkonzerne: Die Rivalen (DIE ZEIT Nr. 22/2010)
Globale Konzerne schlagen die neuen Schlachten auf den Weltmärkten. Können deutsche Großunternehmen wie Bayer oder VW mithalten?

Die Welthandelsorganisation WTO (Bundeszentrale für politische Bildung)
Da der Welthandel unaufhaltsam wächst, braucht es klare Regeln und Richtlinien für den globalen Warenaustausch. Die bestimmt vor allem die Welthandelsorganisation, die ihren Haupptsitz in Genf hat.

Weltbank und IWF: was sie wollen, was sie können (DIE ZEIT Nr. 38/2006)
Zwei weitere wichtige Akteure, die für den internationalen Handel eine wichtige Rolle spielen, sind der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank. Welche Aufgaben sie haben, ist hier nachzulesen.

Risiken und Nebenwirkungen des Welthandels

H&M: Knochenarbeit für Billigmode (Youtube, Report Mainz, 2008)
Einkaufen ohne schlechtes Gewissen? Die Globalisierung erhöht den Kostendruck: 2008 berichtete das ARD-Magazin Report Mainz über Hungerlöhne und Überstunden in H&M-Fabriken in Bangladesch.

Globale Finanzmärkte (DIE ZEIT Nr. 6/2007)
Großbanken und Fonds-Unternehmen agieren heute global und sind eng miteinander verpflochten. Diese Entwicklung hat bereits in den 70er Jahren begonnen, schreibt der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt. Die Finanzkrise hat brutal gezeigt, wie gefährlich diese Entwicklung ist.

Arbeitsbedingungen: Ein halber Dollar (DIE ZEIT Nr. 45/2009)
Obwohl Verbraucher immer mehr darauf achten, ob die Waren, die sie kaufen, unter fairen Bedingungen hergestellt werden, sind Kinderarbeit und Hungerlöhne ein großes Problem der Globalisierung – zum Beispiel in der Sportartikel-Industrie.

Umwelt: Giftmüllkippe Dritte Welt (DIE ZEIT Nr. 39/2006)
Die Schattenseite von Konsum- und Handelsboom: Chemieabfälle, Elektroschrott, ausrangierte Schiffe. Was die reichen Industrieländer nicht mehr gebrauchen können, wird im armen Süden entsorgt.

Medizin für den Markt (DIE ZEIT Nr. 12/2002)
Der freie, weltweite Handel soll die Entwicklungländer aus der Armut befreien. Das ist das große Versprechen, das mit der Globalisierung verknüpft ist. Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz diagnostiziert jedoch viele Krankheiten der Globalisierung, die dazu führen, dass die Armut in vielen Ländern sogar noch wächst.

Kapitalismus offensiv… anzweifeln! (DIE ZEIT Nr. 32/2008)
Der wachsende Welthandel hat zahlreiche Kritiker, einer von ihnen ist Sven Giegold. Er hat die globalisierungskritische Organisation Attac in Deutschland mitgegründet. Im Interview erklärt er, was aus seiner Sicht falsch läuft.

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