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Ökologie und Umweltschutz

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Nur die am besten angepassten Arten überleben. Mit dieser Erkenntnis begründete Charles Darwin im 19. Jahrhundert nicht nur die Evolutionstheorie. Sondern seine These legte auch die Grundlage für ein neues Gebiet in der Biologie: die Ökologie.

Ökologen untersuchen, wie Arten entstehen. Die Forscher beobachten, wie die Arten sich beeinflussen und auf ihre Umwelt einwirken. Und sie erforschen, wie sich Ökosysteme entwickeln.

Unter einem Ökosystem verstehen Biologen ein räumlich begrenztes Gebiet, in dem Lebewesen und Lebensraum in einer Beziehung zueinander stehen. Alle Elemente eines Ökosystems erfüllen eine Aufgabe: Tiere fressen sich und verhindern so Überpopulationen. Insekten fressen Schädlinge und befruchten Pflanzen. Diese wiederum sind Nahrung für Tiere. Regen, Wind und Temperaturen lassen Pflanzen wachsen und Böden verwittern.

Ökologen können sagen, welche Ökofaktoren wie Lebewesen, Wasser, Klima oder Licht für die Biodiversität in einem Ökosystem wichtig sind.  Die Forscher finden heraus, welche Arten bedroht sind – sei es durch eingeschleppte Arten, Naturkatastrophen oder Klimaveränderungen. Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace oder der World Wide Fund For Nature versuchen dann, bedrohte Arten unter Schutz zu stellen und Umweltschäden zu reparieren.

Umweltschutz ist heutzutage aber nicht mehr nur eine Sache für Spezialisten wie Greenpeace. Immer mehr Menschen begreifen nämlich, dass sie von der Umwelt abhängig sind. Sie ist für uns Menschen Lebens- und Erholungsraum, sie liefert Lebensmittel sowie Ressourcen zur Energieerzeugung und für die Industrie.

Politiker machen daher Umweltschutz zu einer staatlichen Aufgabe. Auch einige Unternehmen wie C&A bemühen sich darum, umweltfreundlich zu produzieren, indem sie ihre Mode teilweise aus Bio-Baumwolle erzeugen. Im Jahr 1980 haben deutsche Umweltschützer sogar eine eigene Partei gegründet: die Grünen.

Auf dieser Seite finden Schüler einführende Materialien zu den Teilbereichen der Ökologie. Darüber hinaus gibt es Materialien zu verschiedenen Aspekten des Umweltschutzes.

Einführende Materialien zu verschiedenen Ökosystemen

Natur am Start – Ökosystem (DFG Science TV)
Um die Entwicklung eines Ökosystems von Anfang an beobachten zu können, haben die Ökologen der Universität Cottbus das künstliche Ökosystem Hühnerwasser geschaffen. In einer mehrteiligen Dokumentation können Schüler die Entwicklung verfolgen.

Lebensraum Wald (waldwissen.net)
Auf dieser Seite finden Schüler viele Materialien über das Ökosystem Wald. Die Texte behandeln den Waldboden, Bäume und Waldpflanzen, Pilze und Flechten, Waldtiere, Waldschutz, Wirkung des Klimawandels und die Funktion des Waldes.

Die Alpen (planet-schule.de)
Für Tiere sind die Alpen Lebensraum, für Menschen Erholungsraum und Sportgebiet. Wie der Mensch das Ökosystem Alpen beeinflusst, zeigt dieser Film über den slowenischen Teil der Alpen.

Der Regenwald – ein grünes Porträt (BR, radioWissen)
Mehr über das Ökosystem Regenwald erfahren Schüler aus diesem Radiobeitrag.

Lebensraum Ostsee (planet-schule.de)
Dieser Film stellt das Ökosystem Ostsee vor.

Lebensraum Wüste: die Sahara (BR, radioWissen)
Mehr über das Ökosystem Wüste und wie Menschen darin leben erfahren Schüler aus diesem Radiobeitrag.

Ökosysteme verändern sich durch den Mensch, das Klima und die darin lebenden Tiere. Diese Veränderungen können Schüler mit Hilfe von Fotoarchiven für das Ökosystem Gletscher, die Alpen und den Wald nachvollziehen. Aus dem Waldarchiv erfahren Schüler außerdem, welche Waldarten es gibt.

Beispiele für ökologische Forschung

Inventur des Meereslebens (ZEIT ONLINE, 4.10.2010)
Die maritime Volkszählung, der Census of Marine Life, ging 2010 nach zehn Jahren zu Ende.  Ökologen und andere Forscher haben eine riesige Datenbank des Ökosystems Meer erstellt.

Artensterben wie seit den Dinosauriern nicht mehr (ZEIT ONLINE, 11.5.2010)
Der Global Biodiversity Outlook, ein Forschungsbericht zum Zustand des globalen Ökosystems, zeigt: Politik und Wirtschaft müssen dringend Maßnahmen ergreifen, damit es nicht wieder zu einem tierischen Massensterben wie dem der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren kommen kann.

Darwins Erben (planet-schule.de)
Dieser Film zeigt, wie zwei Forscher aus Berlin Darwins Arbeit über die Entstehung der Arten in Indonesien fortsetzen. Schüler erhalten so einen Einblick in aktuelle ökologische Forschung.

Tierökologie und Biodiversität

Als Kulturfolger bezeichnen Ökologen Tiere, die in der Nähe von Menschen und oft auch von Menschen leben. Sie sind durch Reisende oder gezielte Umsiedelung an neue Orte gelangt. In zwei Filmen lernen Schüler den Kulturfolger Schabe und die Kulturfolger Schwalbe, Turmfalke, Hausmaus und Wanderratte kennen.

Spritzmittel halbieren die Artenvielfalt (ZEIT ONLINE, 12.2.2010)
Forscher haben europaweit untersucht, wie Pestizide auf die Biodiversität von Ackerflächen wirken. Das Ergebnis: Spritzmittel sind ein wahrer Artenkiller.

Kein Frosch zu viel (DIE ZEIT 27/2011)
Im letzten Vierteljahrhundert haben Biologen tausende neue Froscharten entdeckt. Dennoch sind Frösche ständig vom Aussterben bedroht. Warum das so ist, erklärt der Journalist Hans Schuh.

Vorsicht, Fremde! (DIE ZEIT, 25/2009)
Der Mensch schleppt Tiere und Pflanzen bewusst und unbewusst um die ganze Welt. So geraten sie in Ökosysteme, in die sie nicht hineinpassen. Dass die Bekämpfung der schädlichen Tierimmigranten nicht immer glimpflich abläuft, zeigt dieser Text.

Kommunale Conservancies in Namibia: Ansätze der Biodiversitätssicherung und Armutsbekämpfung? (Erdkunde – Archive for Scientific Geography, 61/2007)
In armen Regionen haben die Menschen oft andere Sorgen, als sich um Biodiversität zu bemühen. In Namibia sollen kommunale Conservancies das ändern, da sie gleichzeitig Armut bekämpfen und die Umwelt schützen. Der Autor erklärt, ob das funktioniert.

Gewässerökologie und Renaturierung

Ökosystem See (Technische Hochschule Zürich )
Ein See besteht aus dem Benthal, Litoral Pelagial und Profundal. In ihm leben Plankton, Nekton, Neuston, Pleuston und Benthon. Was die Begriffe bedeuten, erfahren Schüler aus dieser Einführung.

Tierische Invasion (DFG Science TV)
Exotische Fische gelangen als blinde Passagiere oder ausgesetzt durch Aquarianer in deutsche Gewässer. Am Beispiel des Bodensees untersuchen Wissenschaftler, wie sich das Ökosystem durch die eingeschleppten Tierarten verändert

Fatale Lust auf Shrimps (DIE ZEIT, 46/2010)
Die massenhafte Zucht von Garnelen bedroht das Ökosystem am Zuchtort. Die Autoren beschreiben, warum das so ist und wie Ökologen versuchen, die Schäden für Mensch und Umwelt zu begrenzen.

Wasser und Globaler Wandel (Helmholtz Zentrum für Umweltforschung)
Ein Ziel von Umweltschützern ist es, die Versorgung mit ausreichend sauberem Wasser zu gewährleisten. Auf dieser Seite erfahren Schüler wie das funktioniert.

Schmutzige Wäsche (greenpeace.de)
Greenpeace hat die Abwässer von zwei chinesischen Textil-Konzernen untersucht. Die Studie zeigt, was Industriechemikalien in einem Gewässer bewirken.

Fließgewässer und Offenlandschaften (STMUG Bayern)
Aus dieser Publikation erfahren Schüler mehr über die Renaturierung von Fließgewässern – Wie funktioniert eine Renaturierung? Welche Flächen nutzen Ökologen zur Renaturierung? Wie wirkt eine Renaturierung auf Flora und Fauna?

Die Flussbereinigung (DIE ZEIT, 12/2010)
Die Emscher im Ruhrgebiet war eine Kloake. Eine Renaturierung war notwendig. Wie das ging, erfahren Schüler aus diesem Artikel.

Die Renaturierung des Seefilzes im Nationalpark Bayerischer Wald (STMUG Bayern)
Durch eine Renaturierung sinkt die Überschwemmungsgefahr von Fließgewässern und es entstehen neue Flächen, die Grundwasser aufnehmen können. Außerdem bilden sich neue Lebensräume für Flora und Fauna – wie diese Publikation zeigt.

Waldökologie und Waldschutz

Funktion durch Vielfalt (DFG Science TV)
Im chinesischen Xingangshan haben Forscher einen neuen Wald angelegt, um die Entwicklung dieses Ökosystems zu erforschen. In einer mehrteiligen Dokumentation berichten Studenten darüber, welche Rolle Kräuter, Pflanzenfresser, Bakterien und das Klima dabei spielen.

Wie steht es um den deutschen Wald? (ZEIT ONLINE, 3.1.2011)
Die Autorin dieses Artikel beantwortet drei Fragen: Warum sind Wälder wichtig? Sind sie noch vom Waldsterben bedroht? Wer lebt vom Wald?

Die Tropenholz-Mafia (planet-schule.de)
Als Touristengruppe getarnt ist ein Filmteam drei Wochen lang der Holzmafia im Regenwald von Laos und Kambodscha gefolgt. Es verfolgte den Weg der illegal geschlagenen Tropenhölzer und zeigt: Es ist höchste Zeit für ein Urwaldschutzgesetz.

Bedrohter Bergwald (DFG Science TV)
Die Artenvielfalt in den tropischen Regenwäldern Ecuadors ist bedroht, weil Bauern große Gebiete roden, um Weideflächen zu gewinnen. In der Forschungsstation San Francisco suchen Wissenschaftler nach Wegen, wie der Mensch die Natur nutzen kann, ohne sie zu zerstören.

Bodenökologie und Bodenschutz

Bodenökologie (Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg)
Die Einführung in das Thema Bodenökologie erklärt: Woraus entstehen Böden? Welche Bodentypen gibt es? Welche Bestandteile sind in Böden enthalten? Wie kommt es zu Bodenverdichtung oder Bodenversauerung?

Verwitterung (Universität Münster)
Auf dieser Seite gibt es eine Einführung, die erklärt, wie Böden durch verschiedene Formen der Verwitterung entstehen.

“Wir verlieren den Boden“ (DIE ZEIT, 26/2011)
Der Umweltschützer Jochen Flasbarth erklärt, warum auch der eher unscheinbarer Teil des Ökosystems, der Boden, unseren Schutz braucht.

Boden des Jahres (Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft)
Die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft kürt seit 2005 den Boden des Jahres. Aus Materialien über die Siegerböden erfahren Schüler mehr über: Schwarzerde, Fahlerde, den Podsol, die Braunerde und Kalkmarsch, Stadtböden und die Vega.

Umweltschutz, Tourismus und Wirtschaft

Bedrohte Paradiese (planet-schule.de)
Die Natur beliebter Urlaubsziele wie der Malediven ist vor allem durch Tourismus bedroht. In diesem Film erfahren Schüler, wie sich die Natur der Malediven verändert.

Nachhaltig überzeugen (DIE ZEIT, 15/2011)
Holzhackschnitzel in der Heizung und Biogemüse auf dem Buffet – wie Ökohotels das Reisen umweltverträglicher machen.

Nachhaltige Exportwirtschaft durch Umweltstandards? Neue Handelsstrukturen auf dem US-amerikanischen Kaffeemarkt (Erdkunde – Archive for Scientific Geography, 57/2003)
Immer mehr Verbraucher legen Wert darauf, dass ihre Alltagsprodukte umweltfreundlich hergestellt werden. Kaffeekonsumenten können sich an Gütesiegeln wie Bird-Friendly-Coffee oder Eco-Ok orientieren. Der Autor des Textes untersucht, wie ökologisch die Produktion ist.

Bio-Fisch aus dem Käfig (ZEIT ONLINE, 24.2.2010)
Ökonomisch hat die Aquakultur einen Boom erfahren. Ökologisch ist die Massentierhaltung von Fischen ein Problem. Vom Meer unabhängige Kreislaufanlagen könnten das ändern.

Wal-Mart rettet die Welt (ZEIT ONLINE, 11.8.2009)
Was Produkte den Verbraucher kosten, zeigt das Preisschild. Was die Herstellung die Umwelt kostet, wissen nur Experten. Der größte Einzelhändler der Welt will das ändern.

Bali – Massentourismus und nachhaltige Entwicklung: die sozio-ökonomische Dimension (Erdkunde – Archive for Scientific Geography, 53/1999)
Tourismus ist oft eine Belastung für die Umwelt, so auch in Bali. Da Tourismus aber die wichtigste Einkommensquelle ist, vergessen die Balinesen darüber oft den Umweltschutz. Der Autor zeigt Lösungswege auf.

Ökosysteme und Katastrophen

Ökosystem im Öl (ZEIT ONLINE 6.5.2010)
Wie empfindlich das Gleichgewicht von Ökosystemen ist, zeigt die Ölkatastrophe in den USA 2010.

Australiens Flut erweckt die Wüste zum Leben (ZEIT ONLINE, 3.6.2011)
Ein Naturkatastrophe muss ein Ökosystem nicht schädigen, es kann auch ein neues dadurch entstehen. Wie der Lake Eyre in Australien.

Wälder in Flammen (World Wide Fund For Nature)
Aus dieser Publikation erfahren Schüler, wie Waldbrände entstehen, wie die Bevölkerung mit den Folgen umgeht und wie Brände vermieden werden können. Die Autoren geben Beispiele aus Asien, Russland, dem Mittelmeerraum, Australien, Deutschland, Nordamerika und dem Amazonas.

Fruchtbare Katastrophe (DIE ZEIT, 07/2000)
Lawinen, Stürme und Waldbrände bedrohen den Menschen – für die Natur können sie aber auch ein Segen sein.