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In eigener Sache – ein bisschen

 

Aaaalso, es gibt da ja seit kurzem dieses Buch:

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Und weil offensichtlich viele Leser/Freunde/Supermarktkassiererinnen interessiert, wieso ich es geschrieben habe, ob ich denn jetzt alle vom Vögeln abbringen will und wie denn der perfekte Sex nun wirklich geht, lesen Sie heute hier das erste Auto-Interview (vgl. Auto-Fellatio) in der Geschichte des Sexblogs.

Man muss ja nicht immer reden: Gute Frau, finden Sie nicht, dass es langsam schon genug Sexbücher auf dem Markt gibt?

Die Autorin: Genug? Zu viele! Das ist ja das Problem.

M.m.j.n.i.r.: Ah ja, und deshalb hat’s jetzt noch eines gebraucht?

Die Autorin: Ich nenne es gern den Anti-Sexratgeber. Eine Art Peelingshampoo für überpflegte Haare.

M.m.j.n.i.r.: Come again?

Die Autorin: Wir bekommen seit Jahren so viele Sextipps, dass wir schon komplett überbildet und überladen sind. Meine erste Beobachtung, bevor ich das Buch geschrieben habe, war, dass angeblich alle immer unzufriedener mit ihrem Sexleben sind, obwohl wir doch eigentlich immer mehr über uns, unsere Körper, diverse Punkte, Hormonreaktion und weiß der Henker was wissen. Über durchschnittliche Kopulationsfrequenzen, weibliche Orgasmen und wie man selbst langjährige Beziehungen im Bett prickelnd erhält.

M.m.j.n.i.r.: Nu, das ist ja noch nichts Schlechtes!

Die Autorin: Jein. Aber uns wird die Latte – höhö – immer höher gelegt. Wer heute nur ein Mal pro Woche lediglich Blümchensex hat, ist ein Underachiever, der seine Beziehung riskiert. Gruppensex! Swingerclub! Sextoys! Sie halten sich doch auch für eine moderne, aufgeschlossene Frau. Wie viele Vibratoren haben Sie zuhause?

M.m.j.n.i.r.: Da müsste ich jetzt kurz nachzählen …

Die Autorin: Und wie oft verwenden Sie sie?

M.m.j.n.i.r.: Da müsste ich jetzt kurz nachdenken …

Die Autorin: Sehen Sie? Oder Sex in der Flugzeugtoilette. Das hat man doch heutzutage gehabt zu haben, nicht?

M.m.j.n.i.r.: Ja klar, ist doch aufregend!

Die Autorin: Woher wissen Sie das?

M.m.j.n.i.r.: Ich glaub, aus der Bildzeitung. Mich bringen ja keine zehn Clooneys auf eine Flugzeugtoilette!

Die Autorin: Ebend. Und so geht es auch mit Casual Sex, Swingerclubs, SM und männlichem G-Punkt: Entweder man glaubt, man muss das alles einmal ausprobieren, um mitreden zu können, oder man hat das Gefühl, etwas verpasst zu haben, wenn man es nicht ausprobiert.

M.m.j.n.i.r.: Ich les ja solche Sexratgeber schon lange nicht mehr.

Die Autorin: Da versäumen Sie was! Es gibt da diese Anleitung, wie man einem Mann besonders gekonnt einen runterholt – eine Ikea-Bauanleitung ist nix dagegen! Aber auch wenn Sie das nicht lesen, Sie lesen doch Zeitung, nicht?

M.m.j.n.i.r.: Aber nur die guten.

Die Autorin: Und da steht nie was über Sex drin?

M.m.j.n.i.r.: Hin und wieder. So Statistiken und so. Oder wie man einen One-Night-Stand richtig macht. Oder …

Die Autorin: Ha! Gutes Beispiel! Stehen Sie auf One-Night-Stands?

M.m.j.n.i.r.: Ich bin frisch verheiratet! Aber steckt nicht in jeder von uns ein bisschen Samantha?

Die Autorin: Finden Sie das wirklich? Oder haben Sie das auch irgendwo gelesen?

M.m.j.n.i.r.: Das weiß man doch!

Die Autorin: Ich seh schon, bei Ihnen muss man echt ganz von vorn anfangen. Was, glauben Sie, ist die Variante, die viele Männer beim Sex einmal ausprobieren möchten?

M.m.j.n.i.r.: Das weiß ich! Der Cum Shot!

Die Autorin: Und jetzt überlegen Sie einmal, was daran so toll sein soll: Den Schwanz rausziehen, kurz bevor man kommt? In meiner Jugend nannte man das noch Interruptus, und es gibt nicht umsonst viele Babies, die diese Bezeichnung als Mittelnamen tragen sollten.

M.m.j.n.i.r.: Na gut, man soll also nicht alles glauben, was man liest. Das ist jetzt aber auch nicht so neu.

Die Autorin: Stimmt, und damit würde man auch keine 240 Seiten füllen. Das Problem ist, dass all diese Sextipps ganz unschuldig und unauffällig daherkommen. Sie wollen einem ja alle nur helfen. Oh, und meistens erkennt man sie nicht einmal als solche! Sondern als Interview mit einem Paartherapeuten, der zum Beispiel sagt, dass es ein erstes Anzeichen für das Kriseln einer Beziehung ist, wenn das Sexleben einschläft. Und prompt rechnet man selbst einmal nach, wann man eigentlich das letzte Mal hat. Nur: Würde einem ein Paartherapeut allen Ernstes sagen, dass es völlig in Ordnung und normal ist, wenn man wochen- oder gar monatelang nicht miteinander schläft? Und solche Sachen liest oder sieht man fast jeden Tag, ohne es richtig mitzukriegen, glauben Sie mir!

M.m.j.n.i.r.: Sie nehmen das Thema aber schon ein bisschen sehr ernst, finden Sie nicht?

Die Autorin: Ach nein, gottlob gibt es noch immer genügend Dinge, über die man lachen kann. Wie gesagt, lesen Sie die Stelle mit der Wichsanleitung.