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Mit Essen spielt man nicht

 

Kommenden Sonntag ist Superbowl, der vermutlich zweite Tag in diesem Jahr, an dem sich die USA nahezu vollzählig vor dem Fernseher versammeln werden.

Die Werbepausen sind traditionell mit die teuersten, weil meistgesehenen des amerikanischen TV-Jahres. Alles, was dort passiert, wird quasi vom ganzen Land gesehen. (Wir erinnern uns an Janet Jacksons Garderoben-Fehlfunktion, die – um korrekt zu bleiben – allerdings nicht in einer Werbepause geschah. Aber während der Superbowl. Egal, Sie verstehen, was ich meine.)

So. Und für eben jene Werbepausen wurde folgender Spot der Tierschutzorganisation Peta abgelehnt.

Schauen wir einmal:

Und wieder einmal ist die erste Reaktion: Ts, die prüden Amis! Es ist ja nur Gemüse!

Aber bei genauerer Betrachtung muss man die Ablehnung begrüßen. Weil’s einfach ein schrottiger, berechnender, doofer Werbespot ist.

Erstens: Es ist „erwiesen“, dass Vegetarier besseren Sex haben? Ja. Sicher.
Zweitens: Wie plump kann man noch versuchen, Menschen zu mehr Gemüse- und weniger Fleischkonsum zu überreden?
Drittens: Superbowl – Familienevent. Kinder sehen jeden Tag härtere Sachen im TV, aber muss man deshalb sagen: „Dann ist es ja eh schon egal“? Wir regen uns immer darüber auf, dass unsere Kinder in einer übersexualisierten Zeit aufwachsen – und dann sollen sie sich leicht bekleidete Damen ansehen, die völlig eigenartige Dinge mit Gemüse anstellen? Immerhin, einen Identifikationspunkt werden die Kleinen mit den Bikinimädchen haben: Die essen ihr Gemüse auch nicht.

Na gut, Peta hat jetzt durch das Netz ohnehin vermutlich sogar schon mehr Leuten das Video nahegebracht, als es die ganze Superbowl geschafft hätte. Aber trotzdem.

Deshalb noch schnell, was die Damen der US-Show „The View“ (das ist so etwas ähnliches wie in Deutschland … ok, das gibt’s hier nicht. Stellen Sie sich einfach vier Frauen vor, die sich jeden Tag das Maul über aktuelle Themen zerreißen), was also die vier Damen zu diesem Spot zu sagen haben.

Whoopi Goldberg braucht da zu Beginn gar nicht so viele Worte.