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Doch keine Bühne für homophobe Mordaufrufe

 

Nach breiten Protesten, fällt das für heute geplante Konzert von „Elephant Man“ in Düsseldorf jetzt doch aus. Eine Demonstration vor dem Veranstaltungsort gegen den Hasssänger und seine Mordaufrufe gegen Schwule wurde daher ebenfalls abgesagt.

Homophobie made in Jamaika © Paul Hawthorne/Getty Images

Ursprünglich hielten die Veranstalter bis zuletzt daran fest, das Konzert stattfinden zu lassen. Auf Werbeflyern wurde für den Auftritt des Jamaikaners sogar explizit das indizierte Lied „Log on“ beworben. Darin singt der Musiker über seine Mordphantasien an Schwulen:

Genieße unseren Tanz und verbrenne einen Schwulen.
Tritt auf ihm rum, wie auf alten Kleidern.
Genieße unseren Tanz und zertrete einen Schwulen
.

In einem überraschenden Statement der Clubbetreiber von gestern Abend heißt es jetzt:

Das Management des Rheingoldsaals ist selbstverständlich keine Institution, die Veranstaltung mit dem Aufruf zum Mord an Schwulen unterstützt. Bei der ursprünglich geplanten Veranstaltung handelt es sich um eine Fremdveranstaltung, die neben dem Künstlerbooking auch die werbliche Umsetzung vorgenommen haben.

Der Rheingoldsaal spricht mit seinen Veranstaltungen eine breitgefächerte Zielgruppe an und möchte keine Minderheiten bei seinen Events diskriminieren oder ausschließen.

In Abstimmung mit der Polizei NRW, der Deutschen Bahn AG, Schwulen- und Lesbenverbänden sowie politischen Organisationen wurde beschlossen aufgrund des massiven Nachdrucks das Konzert mit dem Künstler „Elephant Man“ abzusagen.

Erik Jürgens vom Lesben- und Schwulenverband  Deutschland (LSVD) begrüßte das Einlenken des Klubs und die Absage des Auftritts:

Wir begrüßen dieses späte Einlenken der Rheinischen Kultur GmbH sehr. Mit diesem Einlenken wird auch die für Freitag, 25.09.2009 um 21 Uhr vor dem Rheingold geplante Demonstration, zu der wir mit aufgerufen hatten überflüssig. Wir danken allen, die uns schon Ihre Unterstützung und Kommen zugesagt hatten.