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Nach Brandanschlag: Bürgermeisterin soll sich positionieren

 

Eine Woche, nachdem das „Haus der Demokratie“ in Zossen komplett abgebrannt ist, steht es nun fest: es war Brandstiftung. Und der Brandstifter war ein Neonazi, der aus rechtsextremer Motivation handelte. Es war ein 16jähriger Jugendlicher, der die anderen Neonazis in Zossen mit seiner Tat beeindrucken wollte. Dieser Fall zeigt wieder einmal, wie wichtig es ist, frühzeitig und präventiv anzusetzen. Genau das tut Gesicht Zeigen!

Am 15. März kommen wir mit dem Kindertheaterstück „Drei Adleraugen und der Mann aus Demokratien“ an eine Schule nach Zossen: Gesicht Zeigen! in Zossen – jetzt erst recht. Wir unterstützen die Forderungen der Initiative „Zossen zeigt Gesicht“ nach juristischen Konsequenzen auch den geistigen Hintermännern des Anschlags gegenüber. Auch wir fordern die Verstärkung des Engagements gegen Rechtsextremismus und für Demokratie in der Region.

Die Chronologie der Geschehnisse in Zossen ist bekannt: die Initiative „Zossen zeigt Gesicht“ gründete sich, nachdem Neonazis eine Gedenkveranstaltung für Zossener Juden gestört hatten. Der Sprecher der Initiative wurde mehrfach bedroht, Häuser wurden mit Parolen beschmiert, das Haus der Demokratie wurde kurz nach seiner Eröffnung verwüstet – jetzt ist es komplett abgebrannt.

Und zu all dem gibt es eine Bürgermeisterin, die die Arbeit der Initiative nicht nur nicht unterstützt, sie hatte der Initiative mehrfach vorgeworfen, zu linkslastig zu sein und damit selbst verantwortlich zu sein für den Ärger mit Neonazis. Sie ließ nicht zu, dass das Transparent „Tolerantes Brandenburg“ am Rathaus aufgehängt wurde, als das „Haus der Demokratie“ eröffnet wurde. Als am letzten Mittwoch, dem 27. Januar 2010 Zossener Bürger zum Holocaust-Gedenktag auf dem Marktplatz an die Schicksale der von den Nationalsozialisten ermordeten Zossener erinnerten, verweigerte sie den Strom für Licht und Lautsprecher. Wer sich so verhält, begünstigt die Feinde der Demokratie. Dies ist politische Brandstiftung!

Damit steht Zossen in einer Reihe mit Orten, an denen Initiativen, die sich ehrenamtlich und mit viel Herzblut für Vielfalt, Demokratie und die Aufarbeitung der Nazi-Zeit einsetzen, mit allen Mitteln bekämpft werden. Wer ein Bürgermeisteramt bekleidet, sollte sich klar positionieren – für eine demokratische Gesellschaft und diese auch vor Ort unterstützen!