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Fans drängen NPD-Politiker aus dem Stadion

 

Fans des FC Hansa Rostock während des Spiels gegen Koblenz
Fans des FC Hansa Rostock während des Spiels gegen Koblenz © Getty

Fans des FC Hansa Rostock haben Udo Pastörs den Einlass ins Stadion verwehrt. Der NPD-Fraktionsvorsitzende und andere Rechtsextreme verpassten daher ein Spiel des Clubs.

Noch bevor das Spiel gegen die TuS Koblenz angepfiffen wurde, verdrängten etwa 150 Fans des FC Hansa Rostock die Rechtsextremen vom Eingang des Stadions. Während die offensichtlichen Mitglieder des Suptras-Fanclubs „Nazis raus“ riefen, war es Udo Pastörs, dem Fraktionsvorsitzenden der Landes-NPD, unmöglich, die Arena zu betreten.

„20 Leute, zu denen auch Herr Pastörs gehörte, befanden sich am Eingang Südbereich, wo sie von Anhängern gesehen wurden, die daraufhin die Gruppe am Einlass hinderten“, sagte Polizeisprecherin Dörte Lembke den Norddeutschen Neuesten Nachrichten. Die Polizei habe anschließend den Ordnungsdienst der Arena unterstützt und die beiden Seiten voneinander getrennt.

Die Gruppe um Pastörs befand sich zunächst weiter im Stadionbereich, entschied sich jedoch offensichtlich nach einer kurzen Beratung, das Gelände endgültig zu verlassen.

Vermutlich wollte die Gruppe um den NPD-Politiker Pastörs auch ins Ostseestadion, um die Nähe zwischen NPD und Hansa Rostock zu demonstrieren. Auf einem NPD-nahen Nachrichtenportal wird seit dieser Saison nach jedem Spiel ein kurzer Spielbericht veröffentlicht.

Einige Fans des FC Hansa werden dem rechten politischen Lager zugeordnet. Wenn der Rostocker Club gegen den FC St. Pauli antritt, kommt es regelmäßig zu Ausschreitungen. Mit Knüppeln bewaffnete Anhänger des Drittligisten haben etwa am Sonnabend vor dem Spiel gegen Koblenz die Saisoneröffnungsparty zweier Fangruppen des FC St. Pauli in Hamburg überfallen. Die knapp 50 Vermummten, die die Insignien des Rostocker Vereins trugen, zündeten Bengalische Feuer, warfen mit Tischen und Stühlen umher und grölten Fußball-Parolen.

Die Verantwortlichen des FC Hansa wollten die Geschehnisse vor dem Spiel gegen Koblenz nicht kommentieren. Die Mitglieder des Suptras-Fanclubs veröffentlichten auf ihrer Website eine Stellungnahme, in der es heißt: „Jeder Versuch, unseren Verein und seine Fanszene politisch zu beeinflussen oder komplett zu missbrauchen, ist zum Scheitern verurteilt! Jede Personengruppe, die entsprechendes versucht, hat die Konsequenzen zu tragen! Dass es uns allen hiermit ernst ist, hat gestern eine Gruppe Rechtsextremisten der NPD zu spüren bekommen. Der Auftritt dieser Personen ohne jeglichen Bezug zu Hansa Rostock stellte schlicht und ergreifend eine dreiste und dumme Provokation dar und fand ein dementsprechend schnelles Ende.“