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Flüchtlinge feiern Jubiläum mit großer Demonstration

 

Bundesweit haben die Aktivisten die Flyer für die Demonstration am Samstag verteilt © asylstrikeberlin
Bundesweit haben die Aktivisten die Flyer für die Demonstration am Samstag verteilt © asylstrikeberlin

Eine große „refugees’ revolution demo“ der Flüchtlinge am Samstag in Berlin soll wieder auf die Situation der Asylsuchenden aufmerksam machen. Auf einer Route von sechs Kilometern mit einer End-Kundgebung vor dem Bundestag wollen Flüchtlings-Aktivisten und Unterstützer für ihre Forderungen protestieren.

Mit dem Bemalen neuer Banner bereiten sich die Flüchtlinge am Oranienplatz schon länger auf die große Demonstration am Samstag vor © Caro Lobig
Mit dem Bemalen neuer Banner bereiten sich die Flüchtlinge am Oranienplatz schon länger auf die große Demonstration am Samstag vor © Caro Lobig

Sie setzen sich für ein Ende der Abschiebungen, der Lager und der Residenzpflicht ein. Genau ein Jahr ist es am 23.März her, dass die Protestwelle der Flüchtlinge in Deutschland begonnen hat. Der Selbstmord eines Flüchtlings in einem Lager in Würzburg hat den bundesweiten Streik ausgelöst. Durch den Protestmarsch nach Berlin wurde die Hauptstadt die zentrale Anlaufstelle für die Aktivisten, die bundesweit Kundgebungen und Demonstrationen gestartet und Protest-Lager gegründet haben.

In ihrem Aufruf zur ersten Jubiläums-Demonstration erklären die Flüchtlinge: „Seit einem Jahr kämpfen wir gegen rassistische, nationalistische Gesetze, welche die Privilegien von ‚Deutschen’ auf Kosten der Menschenrechte von Flüchtlingen verteidigen“. Außerdem fassen sie in ihrer Ankündigung die Geschehnisse der vergangenen zwölf Monate zusammen und erklären, dass sie weiter für ihre Rechte kämpfen wollen: „Wir werden weiter das Schweigen brechen, bis unsere Forderungen erfüllt sind“.

Vom Protestcamp am Oranienplatz aus startet die große Demonstration © Caro Lobig
Vom Protestcamp am Oranienplatz aus startet die große Demonstration © Caro Lobig

Die Flüchtlingsaktivisten betonen: „Wir sind keine Opfer, wir sind KämpferInnen!“ – daher rufen sie zur Teilnahme an ihrer bundesweit angekündigten Demonstration in Berlin auf. Am Samstag um 14 Uhr startet der Protest auf ihrem Camp am Oranienplatz.

Von dort aus ziehen die Demonstranten zum Sozialsenat in der Oranienstraße, zum Auswärtigen Amt, vor den Bundesrat, auf den Pariser Platz und schließlich vor den Bundestag. Dort findet dann die angemeldete End-Kundgebung der Protestler statt.

Bereits heute um 13 Uhr werden die Teilnehmer der ‚Refugee Revolution Bus Tour’ nach drei Wochen und 3000 Kilometern wieder in Berlin empfangen. Sie zogen durch 22 deutsche Städte, um zu informieren und auch Flüchtlinge in Lagern für den Protest zu mobilisieren.

Auf dem Alexanderplatz wollen die Aktivisten um 13 Uhr bei einer öffentlichen Pressekonferenz von der Tour selbst, ihren Lebensumständen und den Polizeieinsätzen gegen sie erzählen.

Das war der 10. Teil meiner Artikel-Serie über das Refugee Camp Berlin.