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Neonazi-Angriff in Hamm

 

Wegen eine St. Pauli-Pullovers wurde am Samstag in Hamm eine Gruppe alternativer Jugendlicher von Neonazis überfallen. Mit Fäusten, Flaschen, Barhockern und Biergläsern schlugen die Rechtsextremen zu. Eine Person wurde schwer verletzt. Die Neonazis-Szene in Hamm gilt als gut organisiert und gewaltbereit. Das Verbot der Kameradschaft Hamm 2012 hatte offensichtlich kaum Auswirkungen auf die Strukturen der Szene. Unter dem Deckmantel der Partei „Die Rechte“ läuft alles weiter wie zuvor.

 

Wir dokumentieren die Zusammenfassung der Antifa Hamm:

Vergangenen Samstag, d. 13.06.2015, attackierten Nazis alternativ aussehende junge Menschen auf der Hammer Meile. Die Gruppe von 20-30 Faschist*innen bestand sowohl aus Nazis aus Hamm, als auch von außerhalb. Vorher hatten mehrere von ihnen in der Harveys Bar einen jungen Mann angepöbelt, weil dieser einen St. Pauli Pullover trug – ein junger Mann aus der Gruppe der später Angegriffenen ging dazwischen.
Kurz darauf wurde die Gruppe der “Alternativen” von allen Seiten angegriffen. Im Laufe dieses Angriffes flogen nicht nur Fäuste und Tritte. Die Faschist*Innen schlugen sogar mit Flaschen und Bierkrügen auf die Köpfe der zahlenmäßig klar unterlegenen Gruppe ein. Sogar von einem am Boden liegenden jungen Mann wurde nicht abgelassen. Mehrere der Angegriffenen mussten anschließend ambulant versorgt werden.

Augenzeug*innen Berichten zufolge kam es zu späterem Zeitpunkt zu einem Einsatz der Polizei am Kentroper Weg, in direkter Nähe des Zentrum der Hammer Nazis.

Harveys Bar als Ausgangspunkt dieses Angriffs ist hierbei keine Zufälligkeit. Schon seit einigen Monaten ist die Bar Treffpunkt der Hammer Faschist*innen von “Die Rechte” und darüber hinaus. Die Betreiberin scheint sich an ihrem Klintel keineswegs zu stören, sondern spielt für sie sogar Recktsrock. Auch in der Vergangenheit kam es schon zu Übergriffen in Harveys Bar. So wurde beispielsweise bereits eine POC (Person of color) aufgefordert, die Bar zu verlassen.

Dass sich in Hamm offensichtlich wieder eine Kneipe als rechte Erlebniswelt offenbart, sehen wir als untragbaren Zustand an. Wie der kürzliche Übergriff wieder einmal gezeigt hat, stellt es eine große Gefahr für viele Menschen dar, wenn Faschist*innen ein Raum in der Öffentlichkeit geboten wird. Besonders an Harveys Bar appellieren wir, die Sicherheit ihrer anderen Gäste und Meilegänger*innen über die Einnahmen durch Nazikundschaft zu stellen. Kein Bier für Nazis!