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Spock konkurriert mit Cousteau und Indiana Jones

 

Was tun wenn Pluto und Charon auf einmal ihre noch namenlosen Details offenbaren? © Vorher-Bild: NASA, ESA, Marc Buie, Mark Showalter / Nachher-Bild: Mark Showalter
Im Moment weiß noch niemand, wie es auf Pluto und Charon genau aussieht. Künstler haben sich aber schon etwas überlegt. © Vorher-Bild: Nasa, Esa, Marc Buie, Mark Showalter / Nachher-Bild: Mark Showalter

Sie hätten gerne einen eigenen Berg in rund sechs Milliarden Kilometern Entfernung von der Erde? Jetzt ist Ihre Chance da! Mitte Juli wird die Nasa-Raumsonde New Horizons Pluto aus nie dagewesener Nähe einem Fotoshooting unterziehen. Noch weiß niemand, wie die Oberfläche des Ex-Planeten genau aussieht – vermutlich aber hügelig. Demnach warten schon jetzt jede Menge geologische Strukturen darauf, benannt zu werden.

Ich persönlich fände „Mount Anna“ ja ziemlich hübsch. Aber lebende Personen kommen für Plutos geologische Erhebungen leider nicht in Frage. Das Seti-Institut, das die Namenssuche für die Internationale Astronomische Union IAU organisiert, gibt drei Oberthemen vor: Geschichte der Entdecker, Literatur der Entdecker und Mythologie der Unterwelt. Für diese drei Bereiche gibt es bereits Vorschlagslisten, über die abgestimmt werden kann. Eine Auswahl gibt’s hier:

Unter den historischen Entdeckern hat derzeit Leif Erikson die Nase vorn. Der Isländer soll Nordamerika bereits 500 Jahre vor Christoph Columbus betreten haben. Wer in der Top-10-Liste manche der Nominierten nicht kennt, wundere sich nicht: Die Auswahl soll die Kulturen der ganzen Welt repräsentieren und ist deshalb sehr international.

Die Top-10-Liste der fiktiven Entdecker führt die Crew von Raumschiff Enterprise an, gefolgt von den Helden des Star Wars-Imperiums. Um die nächsten Plätze rangeln ein mesopotamischer König, der Protagonist aus Douglas Adams Roman Per Anhalter durch die Galaxis, Jules Vernes Captain Nemo, noch mehr Star Trek-Charaktere und Draufgänger-Archäologe Indiana Jones.

Auch bei den fiktiven Orten haben die Science-Fiction- und Fanatsy-Fans zugeschlagen: Die ersten Plätze belegen Spocks Heimatplanet Vulcan, Landschaften aus Tolkiens Mittelerde und Himmelskörper aus dem Star Wars-Universum.

Wenn’s nach mir geht, könnte es zu Ehren des kürzlich verstorbenen Spock-Darstellers Leonard Nimoy ruhig einen Spock-Krater und einen Vulcan-Hügel auf Pluto geben. Vielleicht könnte man Plutos Mond Charon auch gleich in Genesis umbenennen, nach dem Planeten aus dem Star Trek-Film von 1982, in dem Spocks sterbliche Überreste auf dem neu geborenen Himmelskörper beigesetzt werden. Allerdings hätte auch Scheibenwelt-Erfinder Terry Pratchett, verstorben Anfang März 2015, ein himmlisches Denkmal verdient. Also doch „Mare Ankh-Morpork“?

Entscheiden Sie mit: Neue Ideen sind den Seti-Mitarbeitern stets willkommen und werden nach sorgfältiger Prüfung berücksichtigt – bis zum 24. April.