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Obama, the Tweeter-in-Chief

 

Mit drei Tweets mehr als 1,6 Millionen Follower zu erhalten, ist auf Twitter schon recht ungewöhnlich. Aber Barack Obama ist ja auch nicht irgendein Nutzer, sondern President of the United States – kurz POTUS, wie Obamas persönlicher Twitteraccount nun heißt. Nach sechs Jahren dürfe er nun endlich seinen eigenen Account benutzen, twitterte der Präsident. „Sie“ hätten es ihm endlich gestattet.

Zwar war Obama beziehungsweise sein Amt schon auf Twitter vertreten: Unter @WhiteHouse das Weiße Haus, also seine Regierung; unter @BarackObama twittert sein Wahlkampf-Team, manchmal auch Obama selbst, wenn das Kürzel „-bo“ am Ende der Kurznachrichten steht. Doch nun ist Barack persönlich vertreten, wie er versicherte. Und trotz Krise und dem Ruf, ein schwacher Präsident zu sein – auf Twitter wollen viele mit Obama verbunden sein. Weit mehr als 1,6 Millionen Nutzer folgen ihm nach 17 Stunden bereits. Ein twitternder Präsident wird zur Sensation – weltweit, wie diese Visualisierung zeigt.

Tausendfach wurde Obama persönlich willkommen geheißen, auch von Prominenten. Der frühere US-Präsident Bill Clinton zeigte gleich einmal, warum es auch unterhaltsam sein kann, Politikern auf Twitter zu folgen. „Wird der Nickname beim Amtsinhaber verbleiben“, fragte Clinton mit dem Hashtag #askingforafriend (#FragefüreinenFreund) unter Anspielung auf die Präsidentschaftskandidatur seiner Frau Hillary. Und Obama bewies als Antwort eine gewisse Schlagfertigkeit: „Gute Frage“, twitterte er. Ob Clinton denn jemanden kenne, der am Twitternamen @FLOTUS interessiert sei, der für die „First Lady of the United States“ steht. Ein Account, der derzeit von Präsidenten-Gattin Michelle Obama gehalten wird. Bei einer Präsidentschaft Hillary Clintons wäre Bill der erste männliche Präsidentinnen-Gatte im Weißen Haus.

Dieser Dialog wurde tausendfach geteilt, wie auch Obamas persönliche Präsenz auf Twitter für Hunderttausende Willkommenstweets sorgte, oft verbunden mit politischen Wünschen. Manche Nutzer mussten aber auch erstmal verstehen, was dieses POTUS überhaupt heißt. Andere wiederum fragten Obama, warum er als Präsident überhaupt jemanden um Erlaubnis fragen müsse und wer „die“ überhaupt seien, die es ihm nun erlaubt hätten:

Das US-Magazin Mother Jones begrüßte mit Obama jedenfalls nun den „Tweeter-in-Chief“, in Anlehnung an die Bezeichnung des Präsidenten als Commander in Chief (oberster Befehlshaber der US-Armee). Die Journalisten untersuchten zudem die Historie des @POTUS-Accounts bei Twitter und fanden heraus, dass der allererste Tweet noch zu George W. Bushs Zeiten von dort versendet wurde. Ein unbekannter Verfasser wundert sich da über einen Roy, der ihn etwas hineingezogen habe.

Bei Buzzfeed stellten sie sogleich fest, dass Obama seinen ersten Tweet als POTUS gar nicht über sein eigenes Handy angesetzt hatte. Die Website erfuhr zudem aus dem Weißen Haus, dass der Präsident zwar persönlich twittern werde. Aber er werde keine persönlichen Nachrichten mit anderen Nutzern austauschen.

Die Website The Daily Dot hat für den Präsidenten gleich ein paar nützliche Tipps parat. Etwa mit Promis wie Kim Kardashian zu kommunizieren, um mehr Follower zu bekommen. Was Obama aber auch so nicht besonders schwer fällt. An anderer Stelle weist die Website Nutzer darauf hin, was sie erwartet, sollten sie Obama auf Twitter bedrohen: Bis zu fünf Jahre Haft und 250.000 Dollar Geldstrafe könne es geben.

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