„Was ist Ihre größte Schwäche?“ – „Ich bin ein karrieregeiler Lügner, daher lautet meine Antwort: Ich bin ein Perfektionist.“ Die meisten Bewerber haben das Gefühl, dass sie sich im Vorstellungsgespräch verstellen müssen. Wie soll man auch ehrlich auf die Frage antworten, warum man der Richtige für den Job ist, wenn man einfach nur dringend eine neue Stelle braucht? Oder wo man sich in fünf Jahren sieht, wenn man lieber in den Tag hinein lebt? Kein Wunder, dass der Sachbüchermarkt mit Bewerbungsratgebern überspült ist, die immer gleiche Phrasen als Antworten empfehlen. Aber glauben die Chefs und Personaler auf der anderen Seite des Tisches wirklich, was sie da hören?
Natürlich nicht. Wie Bewerber mit Standardantworten in Vorstellungsgesprächen wirklich wirken, zeigt das Magazin Fast Company in einem Satire-Video von Anfang 2015, das vor einigen Tagen noch einmal auf Facebook gepostet wurde. Zu sehen sind drei klassische Bewerber-Typen.
- Der ambitionierte Karriererist, der auf die Frage, wo er sich in fünf Jahren sieht, tatsächlich mit „Ich habe dann Ihren Job. Nur ein Witz.“ antwortet. Was versteht der künftige Chef? „Das ist überhaupt kein Witz.“
- Der Individualist, der sich selbst als Teamplayer anpreist. Der Personaler hört: „Alles, was ich Ihnen anzubieten habe, sind Klischees.“
- Die freundliche Bewerberin, die auf die Frage, warum sie ihren letzten Job verlor, sagt: „Die konnten mit meinen Fähigkeiten nichts anfangen.“ Beim Gegenüber kommt an: „Ich habe keine Fähigkeiten.“
Aber warum stellen Arbeitgeber überhaupt diese idiotischen Standardfangfragen? Vielleicht, weil selbst die einstudierten Antworten doch einige Wahrheiten über die Kandidaten verraten. Sollten Sie sich gerade selbst auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten, zeigen wir Ihnen hier ein paar bessere Antworten als die aus dem Video. Und in unserer Serie „Fangfragen“ gibt die Trainerin Viola Moritz in mehreren Videos Tipps, wie Sie schwierige Fragen beim Job-Interview am besten beantworten.
Weitere Teilchen finden Sie hier.