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Forschung gegen Vorurteile

 

„Deutschland schiebt zu selten ab“, „Asylbewerber sind Sozialschmarotzer“, … diese und ähnliche Aussagen begegnen uns immer wieder. Das will ein Blog des Netzwerks Flüchtlingsforschung ändern. Dort entkräften Wissenschaftler, Juristen, Migrationsforscher, Politologen und Soziologen Mythen mittels Forschungsergebnissen.

Politiker (und Journalisten) können also gerne mal nachschauen, ob das, was sie eben mal so behauptet haben, von einem der Forscher widerlegt wurde. Zum Beispiel steht immer noch die Behauptung im Raum, jeder Asylbewerber würde mindestens vier Familienangehörige nachholen, wenn die Bundesregierung nicht schleunigst den Famliennachzug begrenzen würde. „Die“ stammen ja zum großen Teil aus Großfamilien, behauptet etwa der Jurist und ehemalige BND-Chef August Hanning in der Welt.

„Eine pure Annahme“, antwortet Bernd Parusel, Migrationsforscher vom Europäischen Migrationsnetzwerk beim schwedischen Migrationsamt. Solche Daten würden gar nicht erhoben, schreibt er. Und siehe da, 2014 wurden 40.560 Asylanträge bewilligt und nur 47.396 mal bekam ein Familienangehöriger eines Nicht-EU-Bürgers eine Aufenthaltserlaubnis. Das Verhältnis war allerdings 2008 noch ganz anders. Damals wurden nur 7.870 Asylanträge bewilligt, aber 29.215 Familienangehörige wurden in Deutschland aufgenommen.

Es lohnt sich also, diese Seite öfter zu besuchen und genauer hinzuschauen. Denn wer gerne eine populistische Behauptung abstauben möchte, wird es schwer haben. Die Erklärungen der Wissenschaftler spiegeln die Komplexität des Themas wider und lassen sich selten auf eine schlichte Aussage herunterbrechen. Die einzelnen Forscher haben zudem ihre Forschungsschwerpunkte – und ihre Meinungen.

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