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Was Pessimisten für 2016 befürchten

 

Was Pessimisten für 2016 befürchten
Banken werden von Cyber-Kriminellen angegriffen – und dann? Screenshot: Bloomberg.com

2015 war kein gutes Jahr. Erinnern wir uns nur an die Anschläge in Frankreich, den Absturz des Germanwings-Flugzeugs, das Blutvergießen in Syrien und das Sterben auf dem Mittelmeer. Es kann im nächsten Jahr nur besser werden, sagen die Optimisten. Wir schauen lieber mal, was die Pessimisten von Bloomberg sagen.

Drei Autoren des Wirtschaftsnachrichtendienstes haben mit Diplomaten, Wirtschaftsexperten und Beratern gesprochen und in interaktiven Grafiken Szenarien entworfen, nach deren Lektüre wohl nur noch Hartgesottene ruhig schlafen können. Was die Liste so lesenswert macht, ist: Keines der Planspiele ist wirklich utopisch. Die Szenarien sind zwar sehr verdichtet aufgeschrieben – aber was passiert, wenn in China tatsächlich die Wirtschaft zusammenbricht und gleichzeitig in den USA Donald Trump zum Präsidenten gewählt wird? Man braucht nicht viel Fantasie, um sich die Folgen auszumalen. Für Analysten und Broker zählen solche Gedankenspiele sogar zum Tagesgeschäft.

Und so beschreiben die Bloomberg-Autoren, wozu ein EU-Austritt Großbritanniens führen könnte oder der Anstieg des Ölpreises auf über 100 US-Dollar pro Barrel Rohöl. Natürlich ist auch die Flüchtlingskrise ein Thema. Dass diese die Kanzlerschaft von Angela Merkel beenden könnte, ist nicht nur Thema an der Börse. Und, mal ehrlich: Ist es so unrealistisch, dass Marine Le Pen schon bald im Élysée-Palast residiert und die Griechenlandkrise wieder aufflammt?

Noch ein Szenario: Das Wirtschaftswachstum in China verlangsamt sich drastisch. Die Arbeitslosigkeit steigt, es gibt Unruhen unter den Arbeitern – im Gegenzug überwacht die Regierung verstärkt die sozialen Netzwerke. Zugleich schickt der neue US-Präsident mehr Kriegsschiffe ins südchinesische Meer und unterstützt die Regierung von Taiwan. China droht im Gegenzug mit einem Militärschlag.

Klingt ziemlich ungemütlich, zumindest für einen großen Teil der Weltbevölkerung. Eurokritischen AfD-Anhängern, die sich mit Gold eingedeckt haben, würde zumindest ein Szenario helfen. Sollten die Banken tatsächlich Opfer russischer und iranischer Cyber-Attacken werden, würde der Goldpreis wieder steigen. Und sie hätten eine Sorge weniger.

Das ist Ihnen zu düster? Dann schauen Sie sich doch unseren tierischen Jahresrückblick an.

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