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Wie ein syrischer Flüchtling uns Deutsche sieht

 

 

Firas Alshater kommt aus Syrien und lebt seit zweieinhalb Jahren in Berlin. In seiner Heimat hat er Filme gedreht – wenn er nicht wegen seiner Arbeit im Gefängnis saß. In Deutschland filmt Alshater auch. Hier muss er jedoch keine Haftstrafe fürchten. Im Gegenteil. Deutschlands erster Flüchtlingsvideoblogger hat auf der Website Zukar („Zucker“), wo Geflüchtete anderen Flüchtlingen Tipps für ihr Leben in Europa geben, seinen ersten Clip in deutscher Sprache veröffentlicht. In dem gut dreiminütigen Video zeigt er auf, was ihm an Deutschland gefällt – und stellt die Frage: Wer sind eigentlich diese Deutschen? Sind sie vor allem besorgte Bürger? Pegida-Aktivisten? Oder etwa doch: Refugees-Welcome-Rufer?

Um das herauszufinden, spielte Alshater das Experiment eines jungen Mannes nach, der sich im vergangenen November nach den Terroranschlägen in Frankreich mit zwei Schildern auf die Place de la République in Paris stellte. Auf einem stand „Ich bin Muslim. Manche nennen mich Terrorist“, auf dem anderen „Ich vertraue dir. Vertraust du mir? Wenn ja, umarme mich“. Wie die Pariser reagierten, können Sie hier nachlesen.

Und die Deutschen am Berliner Alexanderplatz? Das Ergebnis von Alshaters Versuch wollen wir an dieser Stelle nicht vorwegnehmen – nur so viel sei verraten: Auch ein Land, das Wortmonster wie „erhöhtes Beförderungsentgelt“ schafft, kann Emotionen zeigen.

Im Netz findet das Video, das der Auftakt für eine ganze Webserie sein soll, große Resonanz. Mehr als 4.000 Menschen haben den Clip bereits auf Alshaters Facebook-Seite geteilt. Auf Twitter wird der Filmemacher gelobt.

Und wie reagiert der Videoblogger? Er bedankt sich. Mit Zucker.


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