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Free Inky!

 

Free Krake Inky!
Oktopus Inky ist jetzt frei. © Napier City Council/dpa

Erinnern Sie sich noch an die spektakuläre Flucht von Clownfisch Nemo durch ein Abflussrohr ins offene Meer? Klar, das ist Kino. Der Mundspiegel eines Zahnarztes dient als Rampe in die Freiheit und wenn sie nicht gestorben sind … Manchmal schreibt aber auch die Realität hollywoodreife Drehbücher. Zum Beispiel die Realität von Oktopus Inky.

Inky ist ein ziemlich wendiger Krake, dem (vor drei Monaten – das Aquarium erzählte die Geschichte aber erst jetzt) eine spektakuläre Flucht aus dem National Aquarium of New Zealand in Napier gelang. Wie genau Inkys Weg in die Freiheit verlief, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Plötzlich war er weg. Nach Angaben des Aquariums könnte der Oktopus aus seinem Wassertank geklettert sein, weil Mitarbeiter am Abend vergessen hatten, das Drahtnetz über dem Gehege zu schließen. Vielleicht hat Inky das Netz aber auch selbst weggedrückt. Schließlich sind Oktopusse nicht nur Fußball-Experten, sondern auch wahre Meister darin, Behältnisse zu öffnen.

Dann, so scheint es, quetschte sich das Tier durch den Spalt, kletterte eine zwei Meter hohe Wand hinunter, bewegte sich einige Meter über den Boden bis zu einem Abflussrohr – und schwamm von dort aus auf Nimmerwiedersehen.

Die Aquariumsmitarbeiter sahen am nächsten Morgen nur noch eine nasse Spur, die zu genau jenem Rohr führte, das Abwasser in den Pazifik leitet. Dank Berichten in Time, Newsweek, New York Times und Guardian ist Inky jetzt ein internationaler Star und reiht sich mit seiner Geschichte in eine Vielzahl dramatischer Tierfluchten ein (hier, hier, hier).

Im Aquarium ist man nun ziemlich traurig, wie dieser (mit dem traurigen REM-Song Everybody hurts untermalte) Beitrag eines neuseeländischen TV-Senders zeigt:

Denn aus einem schlecht gesicherten Aquarium zu fliehen, ist die eine Sache. In Freiheit zu überleben, die andere. Inky hat nämlich durchaus Erfahrungen mit dem Leben in den Weiten des Ozeans. Vor einem Jahr hatten Fischer ihn in einem ziemlich miserablen Zustand ins Aquarium von Napier gebracht. Er hatte sich bei Kämpfen mit Fischen offenbar verletzt und einige Tentakel eingebüßt. Dass er überhaupt die Kraft für seine spektakuläre Flucht hat, dürfte er den Menschen zu verdanken haben, die er jetzt verlassen hat. Möge dich deine Freiheit glücklich machen, Inky!

Mit Material von dpa.


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