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Athen top, Berlin eher flop

 

Athen top, Berlin eher flop - Teilchen
Der Einfluss der Hauptstadt auf das gesamte Bruttoinlandsprodukt © Screenshot: Institut der deutschen Wirtschaft

Ohne Berlin wäre der Rest Deutschlands besser dran – wirtschaftlich zumindest. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat den Einfluss der Hauptstadt auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) eines Landes berechnet. Das Ergebnis: Wenn man Berlin und seine Einwohner ausklammert, erhöht sich das durchschnittliche BIP je Einwohner für 2014 um 0,2 Prozent. Der negative Einfluss Berlins auf die wirtschaftliche Leistung Deutschlands wäre noch stärker, gäbe es den Länderfinanzausgleich und die spezielle Hauptstadtförderung des Bundes nicht.

Ganz anders sieht es in unseren europäischen Nachbarländern aus. Dort haben die Hauptstädte und ihre Einwohner einen zum Teil sehr starken Einfluss auf die Wirtschaftsleistung des Landes. So trägt Athen ein sattes Fünftel zum griechischen BIP bei. Und auch in Frankreich ist Paris der große Wirtschaftstreiber. Ohne die Hauptstadt wäre das französische Bruttoinlandsprodukt um 15 Prozent niedriger als mit Paris. Auch das Finanzzentrum London dominiert die britische Wirtschaft, dort wurde fast jedes vierte Pfund des BIP erwirtschaftet.

Berlin ist politisches Zentrum und angesagtes Touristenziel, wirtschaftlich aber kaum relevant für Deutschland. Diese untergeordnete ökonomische Rolle Berlins sticht zwar im europäischen Vergleich heraus, ist aber typisch für das föderalistische System Deutschlands. Durch den starken Mittelstand in den ländlichen Regionen verteilt sich die deutsche Wirtschaftsleistung auf das gesamte Bundesgebiet.

Die Frage ist nun, was passiert, wenn man andere Städte ausklammert? Düsseldorf? Frankfurt? Pforzheim?


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