Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Kritik an Amazons Cloud Player

 

Google und Apple arbeiten dran, doch Amazon brachte zuerst einen netzbasierten Musikspeicher auf den Markt. Das ging nur so schnell, weil Lizenzrechte ungeklärt sind.

© Screenshot Amazon.com

Am Montag hat der amerikanische Onlinebuchhändler Amazon seinen neuen netzbasierten Datenspeicher Cloud Drive und das dazugehörige Interface namens Cloud Player vorgestellt. In den USA können die Kunden nun bis zu fünf Gigabyte ihrer Musikdateien kostenlos online abspeichern und mittels einer App auf allen gewünschten Geräten abspielen.

Schon länger hielt sich das Gerücht, Google und Apple würden ebenfalls an einem solchen Angebot arbeiten. Was da so lang gedauert hat und warum Amazon vorpreschen konnte, zeigt sich nun: In alter Google-Books-Manier hat Amazon sein Angebot auf den Markt gebracht, offenbar ohne vorher mit den Rechteinhabern zu sprechen.

Die großen Plattenfirmen sind folglich beleidigt und wollen nun nachträglich verhandeln: Sie verstehen Cloud Drive und Cloud Player als lizenzpflichtige Streamingangebote, obwohl der Hörer zuvor beim Kauf der Dateien für die private Nutzung bezahlt hat. Amazon hingegen betrachtet das Angebot als eine virtuelle, externe Festplatte für den privaten Gebrauch der Kunden.

Wie der neue Dienst im Detail funktioniert, hat die New York Times ausführlich beschrieben.

Wie lang sich allerdings ein Gerichtsprozess zwischen Amazon auf der einen und EMI, Universal und Warner auf der anderen Seite hinziehen würde, lässt sich erahnen. Nur für den Hinterkopf: EMI streitet seit mehr als drei Jahren mit dem kleineren Cloud-Service MP3tunes.