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Die Welt ist eine Scheibe

Und der Globus passt ins Ohr: Das Album-Projekt Ten Cities bringt 50 Produzenten, Sänger, Tüftler aus aller Welt auf den Dancefloor. Erstaunlich, wie sich die Stile mischen.

© Soundway Records
© Soundway Records

Zwischen den Boxentürmen angesagter Tanzflächen ist die Welt noch eine Scheibe. Gut, seit orthopädisch betreute DJs ihren Sound vor Ort generieren statt Plattentaschen ans Pult zu wuchten, rotieren dort zwar kaum noch echte Turntables; anders als auf dem kugelförmigen Globus lässt die dancefloorflache Clubkultur den Blick ans andere Ende der Erde allerdings frei. Weiter„Die Welt ist eine Scheibe“

 

Der beste DJ des Universums

Selten passen Selbstironie und Legendenbildung so gut zusammen wie im Fall von DJ Koze: Auch als Remixer geht er sensibel und humorvoll zu Werk, wie seine neue Sammlung zeigt.

© Ballyhoo
© Ballyhoo

Legenden haben nicht selten selbst an ihrer eigenen Legendenbildung herumgeschraubt. Das war bei Julius Cäsar schon so, der in Der gallische Krieg das eigene Geschichtsbild schon mal vorsorglich klitterte, und endete noch lange nicht bei Bob Dylan, der so ausgiebig Lügen streute, bis Wahrheit und Dichtung nicht mehr zu trennen waren. Weiter„Der beste DJ des Universums“

 

Stil im Dunkeln

Wer ist dieser Moiré? Der Londoner Musikproduzent hält sich selbst bedeckt und lässt auch seinen House lieber aus dem Untergrund strahlen. Sein berückendes Debütalbum „Shelter“ tänzelt zwischen Club und Lounge.

© Katja Ruge
© Katja Ruge

Es ist nie das Schlechteste, ein klitzekleines Geheimnis um sich und seine Ziele zu haben. In der Liebe ist das kaum anders als im Krieg, im Alltag genauso wie auf dem weiten Feld der Kunst. Weiter„Stil im Dunkeln“

 

Kopf- und Beinarbeit im Club

Transgenderthemen gehören schon lange zum Pop, nicht erst seit Frau Wurst. Mit dem neuen Album von Hercules & Love Affair lässt sich zur Selbstermächtigung reflektiert tanzen.

© Benjamin Alexander Huseby
© Benjamin Alexander Huseby

Als die bärtige Dragqueen Conchita Wurst vor gut zwei Wochen den Eurovision Song Contest gewann, waren alle aus dem Häuschen. Als wenn es das erste Mal gewesen wäre, dass Popmusik sich mit Geschlechterrollen und selbstbestimmten Dasein auseinandersetzt. Weiter„Kopf- und Beinarbeit im Club“

 

Pop ganz ohne Pop

Die singende DJane Miss Kittin flottiert zwischen Amanda Lear, Donna Summer oder Kraftwerk. Ihr vielschichtiger Wavehouse klingt technoid und handgemacht zugleich.

© Phrank
© Phrank

Wer Amanda Lear nicht kennt, ist entweder spät geboren oder früh vom Mainstream abgebogen. Wer sich an sie erinnert, muss mit offenen Ohren durch die siebziger Jahre gelaufen sein. Weiter„Pop ganz ohne Pop“

 

Tanzmusik, perfekt eingeparkt

Lieder mit Frottee-Handtuch oder quatschigen Sperenzchen: DJ Koze schafft auf Amygdala ein psychedelisches Panorama seines Könnens.

© Pampa Records
© Pampa Records

Das Berufsprofil der Amygdala ist ein unattraktives. Als Kerngebiet des Gehirns ist sie vor allem für die Empfindung von Angst und der Gefahrenanalyse zuständig. Die Wahrnehmung von Lust und Erregung gehört eher zu den Nebentätigkeiten. Weiter„Tanzmusik, perfekt eingeparkt“

 

Mit Geläut in den Club

Die Grenze zwischen Tanztempel und Kirche verschwimmt jedes Wochenende erneut. Hendrik Weber alias Pantha Du Prince macht folgerichtig Techno aus Glockenklang.

© Rough Trade
© Rough Trade

Wie kaum einem anderen Produzenten ist es Hendrik Weber alias Pantha du Prince gelungen, Technomusik mit Naturgeräuschen und Field Recordings zu einem völlig eigenständigen Sound zusammenzubringen. Weiter„Mit Geläut in den Club“

 

Ein Hammer gegen Eckensteher

Dieses Album gehört in jeden DJ-Werkzeugkoffer: Der Techno von Mr G alias Colin McBean klingt so funky und warm, dass es auf dem Tanzboden schnell hitzig wird.

© Rekids

Der Werkzeugmacher als Berufsbezeichnung ist vor zehn Jahren gestorben. Im Techno darf er weiterleben: Den britischen Produzenten Colin McBean alias Mr G könnte man durchaus der Gilde der musikalischen Werkzeugmacher zuordnen. Weiter„Ein Hammer gegen Eckensteher“

 

Das Tanzmusikimperium

Hamburg haben sie schon erobert, jetzt ist die Welt dran: Seit fünf Jahren zeigt das Label Diynamic, wie gut hausgemachter House ist. Wir gratulieren!

Der Label-Chef Mladen Solomun (© Diynamics)

House kommt aus Hamburg. Das steht ja so auch im Autokennzeichen. Derzeit wird der Viervierteltakt vor allem aus St. Pauli dirigiert. Hier residieren neben den Jungs von Smallville auch Mladen Solomun und seine Plattenfirma Diynamic. Weiter„Das Tanzmusikimperium“