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Tunnelbauer im Todesstreifen

 

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Radeln auf der Berliner Chausseestraße. Da glänzen Messing-Hasen im Asphalt. Kunst? Joseph Beuys liebte Hasen so sehr, dass er sich einen sogar als Kühlerfigur auf seinen Bentley setzte. Oder Provokation? Nebenan eine riesige Baustelle, der Bundesnachrichtendienst. Würde passen. Hasen haben große Lauscher, perfekt zum Abhören. Prompt finden wir uns in der politischen Gegenwart wieder.
Die Recherche ergab: Es sind 120 Kaninchen, friedliche, durch ihren Tunnelbau aber auch subversive Bewohner des Todesstreifens, installiert im Jahr 1999 am ehemaligen DDR-Grenzübergang zum westlichen Stadtteil Wedding von der Künstlerin Karla Sachse.

Wolfgang K. Albrecht-Schoeck, Berlin