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Zeitsprung: Die Jesidin

 

Im März dieses Jahres war ich zum ersten Mal mit einem Hilfstransport im Nordirak, um jesidische Flüchtlinge mit Kleidung, Kinderspielzeug und Geld zu unterstützen. Besonders betroffen machte mich das Gesicht einer jungen Frau, die gerade aus IS-Gefangenschaft entronnen war. Sie lebte mit 45 anderen Flüchtlingen in einem Rohbau – und schien stärker noch als die anderen Flüchtlinge traumatisiert zu sein: ihr Gesichtsausdruck völlig versteinert. Drei Monate später, im Juni, waren wir wieder dort, und zu den schönsten Eindrücken dieser Reise gehörte es für mich, dass die junge Frau wieder ein ganz klein wenig lächeln und sich über die geschenkte Kleidung freuen konnte.

Eckhard Weißenberger, Bahlingen, Baden-Württemberg