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Ein Hilferuf

Voriges Jahr haben Sie einen Beitrag von mir veröffentlicht, und das hat mir geholfen, alte Freunde in Frankreich wiederzufinden: Eva und Alexis Philippoff, pensionierte Uni-Professoren in Paris oder in der Nähe. Leider ging mein Laptop im Dezember kaputt, und ich habe dabei die Mailadresse der beiden verloren. Können Sie mir bitte helfen? Alexis liest regelmäßig die ZEIT und wird mich wiederfinden.

Liselotte Beran, Wien

 

Liebe Büchergilde Gutenberg

in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Eltern und Lehrer sich noch längst nicht vom Gedankengut der Nazis frei gemacht hatten, hast du uns Kindern mit den Büchern von Selma Lagerlöf, Kurt Held, James Krüss und anderen eine gerechte, tolerante Welt erschlossen, vielfältig und bunt, voll Lebensfreude und Völkerverständigung. Kalle Blomquist sorgte für Spannung, Lisa Tetzners Kinder aus Nr. 67 zeigten uns das
Leben in der NS-Zeit aus unterschiedlichen Perspektiven und impften uns gegen antisemitische Vorurteile, die in den fünfziger und sechziger Jahren in Deutschland nach wie vor kursierten. Immer noch voll Dankbarkeit

Barbara Hajek, Hamburg

 

Lieber Selim Özdogan,

Foto: privat

nach Ihren Kurzgeschichten (etwa in der Sammlung Trinkgeld vom Schicksal) war es eine Überraschung, mit Die Tochter des Schmieds etwas von Ihnen zu lesen, das gänzlich anders  und dabei genauso wundervoll ist. Sicherlich ist es nicht das Hauptthema des Buches, dennoch beeindruckte mich – neben vielem anderen –, dass es Ihnen gelingt, die Gedankenwelt  einer Frau nachzuzeichnen, ohne dass es bemüht oder aufgesetzt wirkt. Vielen Dank, dass Sie in Ihrem neuen Roman Heimstraße 52 die Geschichte Güls weitererzählen und uns daran teilhaben lassen, wie Sie ihre Entwicklung und die ihrer Töchter gestalten!

Eva Buschhaus, Bremen
Die Bücher von Selim Özdogan erscheinen im Aufbau-Verlag

 

Schöne Grüße

® Oliver Berg dpa/lnLieber Rupert Neudeck,

danke für Ihr Buch Abenteuer Menschlichkeit! An vielen Stellen hatte ich das Gefühl: »Dieser mutigen Familie musst du schreiben!« Seit achtzehn Jahren arbeite ich in einem Heim für minderjährige Flüchtlinge, ich weiß viel über die Herkunftsländer der Jugendlichen und habe von Ihnen doch unheimlich viel Neues erfahren. Als ich im Sommer mit meinen Söhnen (21 und 11 Jahre alt) durch Ungarn, Kroatien und Bosnien reiste, war Ihr Buch dabei: Das Kapitel über Sarajewo las ich meinen Kindern abends in unserem Zimmer vor – mit Blick auf die Stadt. In Mostar tat ich das Gleiche, und so wurde aus unserem Urlaub auch eine Bildungsreise für uns drei.

Katrin Hausburg, Madlitz-Wilmersdorf, Brandenburg

 

Lieber Hamburger Porschefahrer,

an einem Samstagnachmittag vor gar nicht allzu langer Zeit wollte ich mir eigentlich nur ein Eis gönnen. Auf dem Parkplatz vor einer Lidl-Filiale im Hamburger Stadtteil Hoheluft versuchte ich verzweifelt, die letzten Papierstückchen von meinem Eis zu entfernen und in den Mülleimer zu befördern. Plötzlich neben mir ihre Stimme: „Darf ich mal?“ Ich gebe den Weg zum Mülleimer frei, um zu sehen, wie sie sich einer Autoölflasche entledigen. Auf mein „Das werden Sie nicht tun, das ist strikt verboten.“, spüre ich ihr angstvolles  Zusammenzucken. Sie ringen um Fassung, bekommen ihre Arroganz aber sogleich zurück – und entfernen sich. Ich koche vor Wut! Jeder Schuljunge weiß, dass es an den Tankstellen extra Mülleimer für die Ölflaschen gibt! Als sie ihr Fahrzeug erreichen, sehe ich, dass alle Klischees erfüllt sind: Porsche, weiß, Blondine auf dem Beifahrersitz, Hamburger Kennzeichen.
Ich hatte an dem Tag schon eine gute  Tat vollbracht, krame aber nach der Öldose und bringe sie zur nächsten Tankstelle.

Rainer Raeder, Hamburg

 

Lieber Captain Cook,

® Hulton Archive/Getty Images

ich bin ein eher ängstlicher Mensch. Umso beeindruckter war ich, als ich Sie und Ihre Mannschaft in der Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn kennengelernt habe. Sie haben so  mutig die Welt bereist, ohne zu wissen, welche Gefahren da draußen auf Sie lauerten! Die Ausstellung in Bonn ist jetzt schon seit einiger Zeit geschlossen, aber immer wieder habe ich an Sie gedacht, wenn ich an schwierigen Punkten war. Wie spannend kann das Leben doch sein, wenn man es anpackt und auf Reisen geht! Meine persönliche Reise ist das  Medizinstudium und meine Doktorarbeit, mit der ich gerade beginne. Ich bin gespannt, was es im Labor alles zu entdecken gibt!

Esther Beier, Bonn

 

Lieber Udo Jürgens,

® AFP PHOTO / POOL / CHRISTOF STACHE

es war Ihre Musik, wegen der ich von früher Jugend an immer Klavier spielen wollte. Vor eineinhalb Jahren – inzwischen war ich vierzig – habe ich mir diesen Traum erfüllt, ein Klavier gekauft und von da an Unterricht genommen. Seitdem weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn man sich beim Klavierspielen so verliert, dass man Zeit und Raum vergisst, wie
sich Finger den Raum im Kopf freiklimpern und so die Alltagssorgen beiseite schieben, wie es sich anfühlt, wieder Schüler zu sein und üben zu »müssen«, und welche kindliche Freude man noch empfinden kann, wenn man eine Melodie gefunden hat. Dafür danke ich Ihnen!

Susen Funk, Waldbrunn

 

Lieber Wulf,

Wulf Kothe ist Kinder- und Jugendarzt in Gelsenkirchen

es war im Dezember 1984: Du warst unser Kinderarzt und hast uns mit unserer kleinen Lisa über Weihnachten ins Krankenhaus geschickt. Sie wollte nicht trinken und verhielt sich auffällig. In diesem Jahr wird Lisa 27 Jahre alt. Sie ist schwerstmehrfachbehindert, hübsch und zart, und Du stehst nach wie vor an ihrer und unserer Seite – als Arzt, Freund, Berater und Helfer in vielen schweren Stunden. Dafür danken wir Dir sehr. Hier, auf dieser Seite, ist der angemessene Platz dafür!

Anette Busse und Reinhard Doppelfeld, Gelsenkirchen

 

Sehr geehrter Herr Wulff,

kürzlich hat Barack Obama den Dalai Lama empfangen und mit ihm über die Situation in Tibet und China im Hinblick auf Demokratie und Menschenrechte gesprochen. Sind Sie nicht auch der Meinung, dass es jetzt, nach den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen Ende Juni, an Ihnen wäre, ebenfalls ein Zeichen zu setzten? Sie könnten eine offizielle Einladung an Ai Weiwei aussprechen, die Freilassung Liu Xiaobos öffentlich fordern oder den derzeit in Deutschland weilenden chinesischen Dissidenten Liao Yiwu empfangen. Sie als Bundespräsident haben diese Möglichkeit!

Franziska von Haaren, Heidelberg.

 

Liebe Helgoländer,

® dpa - Bildfunk

unsere Familie hat kürzlich Eure Insel entdeckt. Sie ist ein Kleinod und hat uns verzaubert: der rote Fels, die 360-Grad-Rundumsicht, eine Luft, die Nase und Lungen streichelt, glasklares Wasser mit Seehunden als Schwimmgefährten, Seevögel, die sich nur bei Euch fortpflanzen können… Wie froh sind wir, dass Ihr den Plänen zur Erweiterung Eurer Insel nicht zugestimmt habt! Helgoland darf kein Mini-Dubai werden, seine Zukunft darf nicht in die Hände gewinnorientierter Großinvestoren geraten. Wir sind zuversichtlich, dass dieses ökologische Refugium neue Freunde finden wird: Dies werden nun wohl weniger die lauten, eventorientierten, sondern eher die leisen sein, die mit wachen Sinnen die natürliche Schönheit Helgolands zu schätzen wissen. Wir kommen wieder!

Schöne Grüsse,

Christine Lehmann, Braunschweig