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In eigener Sache:

Der Journalist Burkhard Schröder von heise.de schrieb am 15. April 2008: „ZEIT ONLINE will einer freien Journalistin keine Aufträge mehr erteilen, weil sich ein Bundestagsabgeordneter über sie beschwert hatte.“

Dazu folgende Klarstellung:
Frau Härpfer ist eine freie Journalistin, die bisher erst fünf Artikel für ZEIT online geschrieben hat.

Ihre erste Geschichte für ZEIT online schrieb sie im September 2007 über den Terroristen Carlos. Im Januar 2008 schrieb sie dann einen Artikel über den Erfinder der AK-47 Kalaschnikow. Ebenfalls im Januar 2008 bot uns Frau Härpfer eine exklusive Geschichte über die Weitergabe deutscher Post- und Paketdaten an US-Sicherheitsbehörden an.

Nach einigen Nachrecherchen haben wir diese Geschichte am 22. Januar unter dem Titel „Angriff auf das Briefgeheimnis“ veröffentlicht.

Mit Frau Härpfer galt als besprochen, dass sie nach Veröffentlichung dieses Textes bei den Verantwortlichen, Abgeordneten, Datenschützern und relevanten Experten weitere Stellungnahmen einholt. Auf Basis dieser Folgerecherche hat Frau Härpfer für uns noch zwei weitere Texte über dieses Thema geschrieben:
Protest gegen Weitergabe von Postdaten„, veröffentlicht am 29. Januar, und „Klammheimlicher Datentransfer„, veröffentlicht am 12. Februar 2008.

In der Folgezeit drängte Frau Härpfer darauf, noch weitere Texte über dieses Thema für uns zu schreiben, die nach Einschätzung der Redaktion aber keine neuen Erkenntnisse enthalten hätten. So bot sie nach einer Sitzung des Innenausschusses des Deutschen Bundestags, der sich aufgrund des Berichtes auf ZEIT online mit der Datenweitergabe befasst hatte, einen Text an, in dem sie auch den Ausschussvorsitzenden Sebastian Edathy (SPD) zitierte.

Nachdem es in dieser Sitzung aber zu keinen greifbaren Ergebnissen gekommen war und der Ausschuss lediglich einen Bericht aus dem Wirtschaftsministerium angefordert hatte, entschied sich unser Ressortleiter Deutschland, Ludwig Greven, den von Frau Härpfer angebotenen Text nicht einzukaufen.

Herr Greven bat Frau Härpfer stattdessen, die Tätigkeit des Ausschusses weiter zu beobachten und sich bitte wieder zu melden, sobald es berichtenswerte Neuigkeiten geben würde.

Zu seinem Erstaunen erhielt Herr Greven dann aber am 5. März ein Fax des Ausschussvorsitzenden Sebastian Edathy, der sich von Frau Härpfer nicht korrekt zitiert sah. Kurioserweise ist der Text mit den bemängelten Zitaten gar nie auf ZEIT online erschienen, sondern nur auf heise.de

Obwohl der bemängelte Text auf heise.de und nicht bei uns erschienen war, wandte der Ausschussvorsitzende sich mit seinem Beschwerde-Fax trotzdem an ZEIT online, da Frau Härpfer ihn offenbar im Namen und Auftrag von ZEIT online angerufen und interviewt habe. Herr Edathy beschwerte sich, Frau Härpfer sei in dem Telefonat mit ihm ausgesprochen aggressiv gewesen und habe anschließend auf heise.de einen tendenziösen Bericht geschrieben und ihn darin falsch zitiert.

Dass Herr Edathy in diesem Fax an ZEIT online auch auf seine Bekanntschaft mit einem ranghohen Mitarbeiter unseres Hauses anspielte, ist nicht unbedingt stilvoll, aber auch nicht ungewöhnlich. Protest-Faxe, leise Drohungen oder auch Abmahnungen entgegenzunehmen gehört für viele Redaktionen zum journalistischen Alltag und hat deshalb auch keine Auswirkung auf unsere redaktionellen Entscheidungsabläufe.

Herr Greven rief nach Erhalt des Faxes Frau Härpfer an und bat sie, zu den Vorwürfen fehlerhafter Zitation Stellung zu nehmen. Er sagte ihr außerdem, dass es ihr natürlich freistehe, Texte, die ZEIT online nicht einkaufen wolle, an andere Publikationen zu verkaufen, dass es aber nicht in Ordnung sei, den betroffenen Interviewpartner darüber im Unklaren zu lassen, vor allem wenn mit diesem sogar eine Autorisierung seiner Zitate vereinbart gewesen sei.

In dem Gespräch mit Herrn Greven konnte Frau Härpfer die Vorwürfe Herrn Edathys, ihn falsch zitiert zu haben, nicht widerlegen. Stattdessen bezichtigte sie umgehend ZEIT online, sich dem politischem Druck eines Abgeordneten zu beugen. Der unerquickliche Verlauf dieses Gesprächs und besonders die Tatsache, dass das Vertrauensverhältnis mit Frau Härpfer beschädigt war, führten zu der Entscheidung, von einer weiteren Zusammenarbeit mit der freien Journalistin abzusehen. Unsere Berichterstattung zum Themenbereich „Überwachung und Schutz der Privatsphäre“ haben wir seither in großem Umfang fortgesetzt.

Die Darstellung von Burkhard Schröder, wonach unsere Zusammenarbeit mit Frau Härpfer aufgrund politischen Drucks beendet worden sei, ist haltlos.

Die von Herrn Schröder auf heise.de gestellte Frage, ob sich die DIE ZEIT vielleicht wünsche, dass es weniger Menschen ohne Furcht geben möge, mutet seltsam an, lässt sich aber mit einem knappen Nein beantworten.

Im Namen der Redaktion,

Wolfgang Blau, Chefredakteur ZEIT online

 

Guten Tag

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Liebe Leserinnen und Leser von ZEIT ONLINE,

nun bin ich schon seit drei Wochen im Haus – höchste Zeit, mich hier einmal zu melden.

Wir haben viel vor. Am wichtigsten ist uns, die Nutzerfreundlichkeit von ZEIT ONLINE zu erhöhen, die Community-Elemente auszubauen und auch die aktuelle Berichterstattung weiter zu verstärken. Außerdem arbeiten wir daran, Ihnen bald noch mehr relevante Videos anbieten zu können.

Zur Nutzerfreundlichkeit: ZEIT ONLINE hat in der Vergangenheit immer wieder Mut zur Innovation bewiesen, etwa mit der vergleichsweise frühzeitigen Öffnung des ZEIT-Archivs, der Integration von Blogs und Leserkommentaren oder auch beim Einsatz unseres Open-Source-Redaktionssystems.

In den vergangenen Jahren ist unsere Innovationslust unseren Kapazitäten aber auch etwas vorausgeprescht, sodass wir uns in den kommenden Monaten verstärkt um die Feinjustierung kümmern werden. Zum Beispiel die Site-Navigation: Unser Ziel ist es, die Benutzerführung so konsistent wie möglich zu gestalten, damit Sie sich überall auf ZEIT ONLINE spielend zurechtfinden können.

Wir sind dankbar für die vielen Anregungen und Verbesserungsvorschläge, die Sie uns im Lauf der letzten Monate schon gemailt haben. Auch die Diskussion im vergangenen Dezember über die Diskursqualität und die technischen Verbesserungsmöglichkeiten der ZEIT ONLINE-Community ist nicht ungehört verhallt. Im Gegenteil: Ich habe Ihre Kommentare zu diesem Thema ausgedruckt auf meinem Schreibtisch liegen und bin dabei, sie nun mit unserer eigenen To-do-Liste abzugleichen.

Veränderungen an der Navigation sind wie Umbauarbeiten an einem fliegenden Flugzeug. Wir werden behutsam vorgehen und hoffen auch in Zukunft auf Ihre Anmerkungen und Vorschläge.

So viel für heute. Es grüßt herzlich,

Ihr Wolfgang Blau

 

Layout überarbeitet

Auf den ersten Blick fällt es vielleicht gar nicht auf: wir haben das Layout der ZEIT online-Seiten überarbeitet. Dafür haben wir zahlreiche Anregungen und auch harte Kritik unserer Leser und Freunde in die Änderungen eingearbeitet.

Die Site ist nun insgesamt kompakter, sowohl die Homepage und ihre Unterseiten, als auch die Artikel. Wichtigste Neuerung der Homepage ist links oben das Feld „Exklusiv“ für Ankündungen neuer Projekte. Zudem wird der Aufmacher sowohl mit kleinen als auch großen Bildformaten erscheinen und unsere Videoproduktionen bekommen auch mehr Platz.

Ein weiteres Element der Homepage werden wir in Kürze zuschalten: Auf der rechten Seite soll ein eigenes Feld für die Beiträge unserer Leser aus der Kommentar-Community eingerichtet werden. Kritik und Anregungen sind wie immer herzlich willkommen!

 

Neuer Chefredakteur von ZEIT online

Hier kommt die Pressemeldung vom 9.1. im Wortlaut:

Wolfgang Blau, 40, wird zum 1. März 2008 Chefredakteur von ZEIT Online. Er folgt auf Gero von Randow, 54, der künftig für DIE ZEIT und ZEIT online als Reporter für Politik und Wissenschaft arbeiten wird.
Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer DIE ZEIT: „Wir freuen uns, mit Wolfgang Blau einen großen Namen aus dem Internetjournalismus gewonnen zu haben, der ZEIT Online maßgeblich voranbringen wird. ZEIT Online wird von Wolfgang Blaus langjähriger Erfahrung in der deutschen Medienlandschaft, aber auch von seinem Gespür für internationale Entwicklungen im Internetbereich profitieren.“

Wolfgang Blau, der bis 2006 unter dem Namen Wolfgang Harrer publiziert hat, arbeitet seit 1999 als freier Journalist und Autor in den USA. Davor war er Chef vom Dienst bei BLR-Radiodienst in München. Seine Artikel, Radio- und Fernsehproduktionen über Technologie- und Medientrends aus dem Silicon Valley sind u. a. bei heute.de, Deutsche-Welle-Online, ORF-TV, 3Sat, BLR-Radio, Bayerischer Rundfunk, sowie in der Tageszeitung „Die Welt“ erschienen. Wolfgang Blau hat sich auch mit der Entwicklung journalistischer Online-Projekte einen Namen gemacht. Für „Die Welt“ entwickelte und produzierte er bereits 1999 das erste Online-Audio-Portal einer europäischen Tageszeitung. 2003 initiierte und entwickelte er die erfolgreiche Online-Audioausgabe der ZEIT und initiierte auch die Gründung des Hörbuch-Downloadportals Audible.de, ein Joint-Venture von Holtzbrinck Ventures, Random-House und Audible Inc. Sein Podcast und Blog zur amerikanischen Präsidentschaftswahl für ZDF und Deutsche-Welle-Online aus Washington D.C. im Jahr 2004 war der erste Podcast eines deutschen Medienunternehmens. Sein Blog über die Tsunami-Katastrophe in Südostasien für heute.de wurde 2005 für einen Grimme-Online-Award nominiert. Gemeinsam mit der amerikanischen Journalistin Alysa Selene hat Wolfgang Blau im Herbst 2007 das Buch „German Dream – Träumen für Deutschland“ (dtv) herausgegeben und unternahm von Oktober bis Dezember 2007 eine Lesereise durch 25 deutsche Städte. Das Buch ist aus einer lnterview-Serie hervorgegangen, die die beiden Journalisten für ZDFonline produziert haben.

Wolfgang Blau hat in den letzten Jahren auch zahlreiche Vorträge zur digitalen Medienzukunft gehalten, beispielsweise auf der OECD-Konferenz „The Participative Web“ im Oktober 2007 in Ottawa, dem Ars Electronica Festival in Linz und bei den Münchener Medientagen.

„ZEIT Online ist die vielversprechendste Marke für anspruchsvollen, progressiven Online-Journalismus in Deutschland“, sagt Wolfgang Blau. „Ich freue mich sehr auf die Herausforderung, diese Plattform in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Onlineredaktion und der Printredaktion weiter auszubauen.“

 

Meinungsseite

Liebe Leserin, lieber Leser,
seit ein paar Wochen haben wir bei ZEIT online eine eigens eingerichtete Meinungsseite. Als regelmäßige Kommentatoren haben wir dafür  eine Hand voll Kollegen aus der ZEIT gewonnen, sowie – für den Blick von Außen – Joschka Fischer, Joachim Fritz-Vannahme und Christoph Bertram.  Die Kolumnen erscheinen in Form von Text oder Video. In Kürze wird auch ZEIT-Redakteurin Susanne Gaschke mit einer 14-tägigen Videokolumne hinzustoßen.

 

Zünd

Zuender geht auf den Boulevard: Satire, oder was? Das Onlinemagazin wird von Montag an eine Woche lang von durchgeknallten Netz-Schmierfinken betrieben. Verfolgen Sie den Wahnsinn hier:
http://zuender.zeit.de

 

Schreiben Sie Artikel auf ZEIT online!

Wir laden Sie herzlich dazu ein, mit anderen Besuchern unserer Website und den Mitarbeitern von ZEIT und ZEIT online zu diskutieren und Ihr Wissen mit uns zu teilen.

Nach einer einfachen Registrierung können Sie sich beteiligen: Artikel kommentieren oder auch eigene Artikel verfassen – zu Themen, die Sie selbst auswählen. Sie können außerdem Bilder hochladen und kurze Videos anhängen.

Um die Navigation zu erleichtern, müssen Sie für jeden angelegten
Artikel ein Ressort eintragen, zu dem Ihr Artikel gehört.

Viele Besucher von ZEIT online lesen und kommentieren unsere Literatur- und Musikrezensionen. Wir möchten Sie dazu ermutigen, selbst Artikel zu verfassen – zu Büchern, Konzerten, Platten, die Sie selbst auswählen. Und wenn Sie anderer Meinung als unsere
Redakteure sind, freuen wir uns über Ihr Urteil.

Wenn uns Artikel unserer Besucher so gut gefallen, dass wir sie ins redaktionelle Angebot übernehmen möchten, werden sie natürlich erst gefragt – und dann entlohnt.

Um eins müssen wir Sie aber auch bitten: die Regeln einzuhalten.
Insbesondere der Respekt vor Anderen sollte Leitlinie für uns alle sein.

ZEIT online-Mitarbeiter lesen die Inhalte in der Community und prüfen sie auf Regelverstöße. Wir sind aber auch auf Ihre Mithilfe angewiesen: sagen Sie uns Bescheid, wenn Sie Inhalte finden, die Ihrer Meinung nach nicht regelkonform sind.

 

Birma statt Myanmar

Die ZEIT-Chefredaktion hat sich dazu entschlossen, ab sofort den Namen Birma zu verwenden. Die Texte zu den dortigen aktuellen Entwicklungen bei ZEIT online wurden dieser Entscheidung angepasst.

 

Herman, die FAS und Radio Eriwan

In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung schreibt der Kollege Harald Staun, ZEIT online sei auf der „Hitler“-Veranstaltung Eva Hermans gewesen und habe bemerkenswerterweise ihre Aussagen nicht kritisiert.

Hat er Recht?

Im Prinzip ja. Nur waren nicht wir auf einer Herman-Veranstaltung, sondern dpa, deren Bericht wir übernommen haben.

Und es war eine andere Veranstaltung, nämlich im vergangenen Jahr, es ging auch um ein anderes Buch.

Alles andere hat der Kollege ausgezeichnet recherchiert.