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Anziehbare Decken

 

(c) Gulli Mar

(c) Gulli Mar

(c) Gulli Mar

Vík Prjónsdóttir macht endlich mal Sachen, die wirklich anders und trotzdem zu gebrauchen sind. Anziehbare Decken zum Beispiel. Wie man auf einen solch fantastischen Quatsch kommt, verrät die Gründerin und Produktdesignerin Brynhildur Pálsdóttir im Gespräch mit dem ZEITmagazin.

ZEITmagazin: Eure anziehbaren Decken sind mal eine richtig sinnvolle, tolle Erfindung. Wie kommt es, dass Ihr die einzigen seid, denen so etwas einfällt?
Brynhildur Pálsdóttir: Danke für das Kompliment!. Wir haben uns dazu entschlossen, Decken herzustellen, weil Decken einfach tolle und interessante Objekte sind. Eine Decke ist kein Möbelstück und auch nicht `Fashion`. Es ist irgendwas dazwischen. Jeder besitzt eine Decke und das meistens über einen sehr langen Zeitraum. Außerdem ist eine Decke etwas, das man gerne teilt. Für uns sind dies sehr interessante Fakten. Es ist schön zu hören, dass unsere anziehbaren Decken Sinn machen. Denn wenn wir eine Decke entwickeln, dann denken wir an die Momente, in denen man eine Decke braucht und versuchen den best möglichen Begleiter zu schaffen!
ZEITmagazin: Wie ist das Projekt Vík Prjónsdóttir entstanden?
Pálsdóttir: Vík Prjónsdóttir wurde 2005 in Zusammenarbeit mit Víkurprjón (Víkwool) dem ältesten Strickwarenherssteller in Island gegründet. Am Anfang waren wir fünf Designer, die zusammen das Vík Prjónsdóttir – Design entwickelten. Nach der Präsentation der zweiten Decken Kollektion im Februar 2010, reduzierte sich das Kreativteam von fünf auf drei Designer.  Das Team besteht nun aus dem Fashion Designer Thuríður Rós Sigurþórsdóttir und den  Produkt-Designern Guðfinna Mjöll Magnúsdóttir, und mir, Brynhildur Pálsdóttir. Bei Vík Prjónsdóttir ziehen wir alle am selben Strang, deswegen ist es wichtig, dass wir uns auf beruflicher sowie privater, persönlicher Ebene verstehen. Zum Teil sind wir schon seit Grundschultagen befreundet, andere Freundschaften entstanden erst während der Zusammenarbeit. Das Thema Freundschaft ist sehr wichtig, denn nur dann lebt ein Projekt wie unseres.
ZEITmagazin: Wie lautet die Vík Prjónsdóttir – Philosophie?
Pálsdóttir: Vík Prjónsdóttir lässt sich von Mythen und Geschichten aus der Vergangenheit, sowie der Gegenwart inspirieren. Wir sind von der Natur und dem urbanen Leben faziniert, glauben auch an das, was man nicht sieht und respektieren diese „versteckte“ Welt. Außerdem arbeiten wir ausschließlich mit heimischen Materialien und produzieren lokal, hier in Island. Alle Vík Prjónsdóttir Produkte sind aus Isländischer Schafswolle, einer nachhaltigen Ressource. Hier in Island haben wir keine Bäume und auch keine heimischen Metalle, mit denen wir arbeiten könnten. Aber wir haben ganz, ganz viel Wolle – Es gibt tatsächlich mehr Schafe als Menschen! Für uns als Designer macht es also Sinn mit diesem heimischen Material zu arbeiten.
ZEITmagazin: Ist Vík Prjónsdóttir also typisch Isländisch?
Pálsdóttir: Ja und nein. Hätten wir unsere Basis in Deutschland, dann würden wir auch ausschließlich mit deutschen Materialien und in Deutschland produzieren wollen. Island hat nicht wirklich eine Design „Geschichte“, wie zum Beispiel Dänemark oder Schweden. Das macht uns in unseren Entwürfen sehr frei, weil es keinen „Island-Look“ gibt.
Wir lieben Island, es ist sicherlich unsere Hauptinspirationsquelle. Aber wir reisen auch sehr viel und tragen Ideen und Eindrücke aus anderen kulturellen Kreisen zusammen.
ZEITmagazin Hat das Vík Prjónsdóttir – Design einen Markt und eine Zukunft in Europa bzw. in Deutschland? Und vor allem, wo können wir eure Produkte kaufen?
Pálsdóttir: Die Reaktionen auf unsere Produkte sind in Deutschland und anderen europäischen Ländern sehr positiv ausgefallen. Natürlich hoffen wir, dass wir den europäischen Markt um ein vielfaches vergrößern können und dass die Leute Spaß an unserem Design haben.  Die Vík Prjónsdóttir Produkte sind nun endlich über den Onlineshop in Deutschland zu haben!

Die Fragen stellte Helena Graves

2 Kommentare

  1.   Caroline Mende

    Was mich ziemlich irritiert: „… der Gründer und Produktdesigner Brynhildur Pálsdóttir“ – natürlich gibt es im Isländischen oft bei Berufen nur eine männliche Form, aber im Deutschen verwirrt diese Formulierung eher, wenn es sich wie hier um eine Frau handelt. Also bitte ändern in „die Gründerin und Produktdesignerin“. Im Gespräch dürfte wohl auch aufgefallen sein, dass das Gegenüber nicht männlich ist ;-)

  2.   ZEITmagazin

    Liebe Frau Mende,
    vielen Dank für Ihren Hinweis, ist schon korrigiert!
    Viele Grüße, Ihr ZEITmagazin

 

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