Lesezeichen
 

Die Wellen Brasiliens

14473992 b 01514473992 b 022js13_160x160imagem7 001

Alle schauen jetzt nach Brasilien. Das Gastgeberland der WM rückt unweigerlich in den Fokus – auch außerhalb seiner Stadien. Die brasilianische Künstlerin Juliana Stein wirft schon seit längerem einen genauen Blick auf die Gesellschaft ihres Heimatlandes und fängt sie in subtilen Fotografien ein. In der aktuellen Arbeit mit dem Titel The Darkest Waters, die vom 27. Juni bis 15. August in der Galerie Crone ausgestellt ist, verbindet die Künstlerin die geheimnisvolle Kraft des Meeres mit brasilianischer Lebensfreude. Eine Beobachtung, die Juliana Stein während ihrer Aufnahmen an den Stränden Brasiliens machte, bringt die Ambivalenz ihrer Bilder auf den Punkt: „Die Brasilianer gehen wie kaum ein anderes Volk gerne baden, aber wirklich schwimmen können nur die wenigsten.“ Schwimmen muss man, wenn man keinen Boden mehr unter den Füßen hat und sich in die Weiten des tobenden Wassers begibt. Ohne Schwimmen zu können, genießt man die einrollenden Wellen am Ufer – die heitere Seite des Meeres – fern der geheimnisvollen Tiefe am Horizont.

Die Ausstellung „The Darkest Waters“ ist noch bis Mitte August in der Galerie Crone, Rudi-Dutschke-Straße 26, zu sehen.

(c) Juliana Stein, Galerie Crone, Berlin

 

 

 

Machen Sie auch Passfotos?

Bildschirmfoto 2012-01-19 um 14.38.22

angel_primate_L1002725

3.2_JETZT_baumjacke

sybill_buck_this_one_110_mb_PRIMATE

L1070919

DJ kunsthaus 02 LARGE

Ob Daniel Josefsohn wohl tatsächlich mal eine Anfrage für ein Passfoto bekam? – Es wäre mit Sicherheit große Kunst geworden. „Machen Sie auch Passfotos“ heißt die neue Ausstellung des Fotografen, die am 24. April im Kunsthaus Jesteburg bei Hamburg eröffnet wird. Auf die Nachfrage, wie es zu diesem Ausstellungstitel kam, gab es eine typische Josefsohn-Antwort: „Es war genauso wie Sigmar Polke sagte: ‚Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!’“
Mit oder ohne Passfotos, Daniel Josefsohn gehört zu den wichtigsten Fotografen der deutschen Gegenwart. In den letzten zwei Jahrzehnten arbeitete er für Magazine wie Art, Monopol, dem SZ-Magazin oder dem ZEITmagazin. Seine Arbeiten bewegen sich dabei im Spannungsfeld zwischen Kunst und kommerzieller Fotografie und zeichnen sich nicht selten durch provokante oder ironische Brüche aus.
Der Mensch Daniel Josefsohn hatte 2012 einen harten Schicksalsschlag zu erleiden. Ein Schlaganfall bremste ihn aus. In seiner Fotokolumne „Am Leben“, die seit Dezember 2013 regelmäßig im ZEITmagazin erscheint, gewährt er Einblicke in sein Leben vor und nach dem Schlaganfall.
Die Ausstellung im Kunsthaus Jesteburg zeigt eine Auswahl seines umfangreichen Werks. Ein markantes, wiederkehrendes Thema ist dabei das Jüdisch-sein heute.

Die Ausstellung „Machen Sie auch Passfotos?“ ist vom 25. April bis zum 7. Juli im Kunsthaus Jesteburg zu sehen.

(c) Daniel Josefsohn

 

The Saga continues

hannibalmanuela-mockmaraha-suriminder-singhWiebke / Plank mich, Jürgen Teller!pit-pvanspijk-mit-herkules

Diese Geschichte ist noch lange nicht zu Ende: Seit der Fotograf Juergen Teller für eine Sonderausgabe des ZEITmagazins über Frankfurt am Main im Oktober 2013 unter anderem das Titelbild beisteuerte, ist die Bar Plank im Frankfurter Bahnhofsviertel zu bundesweiter Berühmtheit gelangt. Ein Blog entstand, auf dem jeder sich mit einer Nachahmung des Coverfotos vor der Bar Plank verewigen konnte. Und nun, weil der Erfolg nicht abreißt, haben Julia Wahl, der Fotograf Ulrich Mattner und der Chefredakteur des Journals Frankfurt, Nils Bremer, aus den Fotos eine Ausstellung kuratiert. Frankfurt liegt im Trend – so sehen das auch die Veranstalter: „Die Zusammenstellung zeigt Vielfalt, Lebensfreude, Coolness – kurzum: das Bahnhofsviertel und seinen Fixstern Plank.“

Plank mich, Juergen Teller – Die Ausstellung
Vernissage am 3. April, 19 Uhr
Ausstellungsdauer vom 4. April bis 30. Mai
Stadtteilbüro Bahnhofsviertel
Moselstraße 6a, Frankfurt am Main

(c) juergentellerplank.tumblr.com

 

100 freundliche Plagiate

HbG_karlheinz_SCplusV2

Das Foto unseres Frankfurt-Hefts von Juergen Teller wurde oft nachgestellt. Die 100 besten Nachahmer zeigt das Stadtteilbüro im Bahnhofsviertel

(c) Ulrich Mattner

 

Fotografie im digitalen Zeitalter

IMG_3407 IMG_3411 IMG_3423 Kartenmotivklein

Es sind harte Zeiten für Printmedien, und umso schöner sind die Beispiele, die zeigen, wie es für Zeitschriften und Magazine trotzdem funktionieren kann. Seit fünf Jahren gibt es »Der Greif« – ein spannendes Projekt für Fotografie und Literatur, das zugleich Magazin und Online-Plattform ist. »Der Greif« ist Ausstellungsfläche auf Papier, sammelt Fotografien aus aller Welt, und für die aktuelle siebte Ausgabe des Magazins haben 1600 Fotografen und Autoren aus über 70 Ländern mehr als 8000 Arbeiten eingereicht. Nun wird am Freitag in Augsburg die Ausstellung »Ein Prozess« eröffnet, sie dauert bis Mitte Mai und zeigt die schönsten Werke – die Kuratoren sind zugleich die Macher des Magazins. Besucher können zunächst den Entstehungsprozess der Ausstellung beobachten, ehe im zweiten Teil Lesungen, Performances und Diskussionen die dann fertige Exposition kommentieren. Fotografie im digitalen Zeitalter ist das zentrale Thema von »Der Prozess«, und es kann durchaus beruhigend sein, die Bilderflut des Internets zu umgehen, und die ausgestellten Fotografien in der analogen Welt auf sich wirken zu lassen.

»Ein Prozess«
Neue Galerie im Höhmannhaus, Augsburg
27. März – 11. Mai 2014

(c) DER GREIF – Magazine for Photography and Literature

 

I Am Fifty

Playboy magazine (Shot during Die Zeit/Frankfurt)

Es ist ein großes Jahr für den Fotografen Juergen Teller, denn er feiert seinen 50. Geburtstag. »I Am Fifty« heißt deshalb seine Ausstellung, die seit dem vergangenen Freitag in der Galerie Suzanne Tarasieve in Paris zu sehen ist. Sie besteht aus drei zum Teil sehr intimen Fotoserien, wovon die persönlichste (»Irene im Wald«) seiner Mutter auf einem Waldspaziergang folgt. Die beiden anderen Serien, »Woo« und »Masculin«, zeigen Selbstporträts oder stellen eine Retrospektive von Juergen Tellers Arbeit als Modefotograf und Künstler dar.

Juergen Teller – I Am Fifty
21. März – 25. Mai 2014
Suzanne Tarasieve Paris
7, rue Pastourelle – 75003 

(c) Juergen Teller

 

Von der Verfremdung des Alltäglichen

keyimage_AK_AB

Lange bewährte Strukturen zu verändern, ist selten ein leichtes Unterfangen. Annette Kelm aber hat es gewagt – und gewonnen. Der Künstlerin ist es gelungen, die Fotografie aus ihren klassischen Mustern zu heben und einer ganz neuen Betrachtungsweise unterzuordnen. Bei ihren Werken gilt nicht nur – wie bisher – die Frage nach dem „Was?“, sondern auch die nach dem „Wie?“. Es zählt also nicht nur das Bild als solches, sondern auch dessen Betrachtungsweise. Wer sich daran versuchen möchte, hat nun Gelegenheit, und zwar in Kelms dritter Einzelausstellung in der Galerie Johann König in Berlin.

Zu sehen sind beispielsweise Stoffe mit aufgedruckten Akronymen wie  „LOL!“, „C U SOON“, „XO“ oder „STUFF 2 DO“ oder auch Werbeplakate mit dominanten Prozentzeichen, die neben von Strohhalmen bedeckten Paisley-Halstüchern hängen. Um Kelms Stilleben zu verstehen, ist es notwendig, die Gegestände im eigenen Bewusstsein zu verfremden, um die voller Anspielung steckenden, mitunter ironisch vorgeführten Codes der Künstlerin zu entziffern.

Annette Kelm in der Galerie Johann König, Dessauer Str. 6 – 7, 10963 Berlin, bis 19. April 2014

(c) Annette Kelm „Espadrilles, 2 GOOD 2 BE TRUE, TTYL, XO, HOW R U?, 2013″/ Galerie Johann König

 

 

Zeig‘ her deine Bücher

Bild6

»Selfies« gibt’s schon länger, jetzt kommt das »shelfie«: Nicht mehr das eigene Gesicht, sondern das eigene Bücherregal wird fotografiert

(c) Maximilian Virgili

 

Hochglanz

Bild3

Die 150 schönsten Fotos aus den Magazinen des Condé Nast Verlags zeigt das Palais Galliera in Paris in seiner Ausstellung »Papier glacé«

(c) Palais Galliera

 

Playtime

TeH-Time_Clock1_gross
(c) Michael Shen, Tehching Hsieh

Oppermann_2012_Der_oekonomische_Aspekt_Sao_Paulo_Bienal_06_gross
(c) Anna Oppermann und Galerie Barbara Thumm, Berlin

Immendorf_Brecht_gross
(c) Jörg Immendorff, Galerie Michael Werner Märkisch Wilmersdorf, Köln & New York

Dass Arbeit unser ganzes Leben bestimmt, wissen wir schon länger. Jetzt diskutiert die Kunst darüber. In der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München beginnt heute die Ausstellung PLAYTIME, die in Anknüpfung an Jacques Tatis‘ gleichnamigen Film kritische Fragen über die moderne Arbeitswelt stellt. Wie setzen sich Künstler mit Arbeit auseinander? Und wie unterscheidet sich künstlerische Arbeit von anderen Formen der Arbeit? Thema ist nicht nur die Tätigkeit an sich, sondern vor allem ihre Einbettung in die gegenwärtigen Herrschafts-, Geschlechter- und Lebensverhältnisse. Zahlreiche Künstler – von Jörg Immendorff bis zu den Pet Shop Boys – sind vertreten, und im Lauf der nächsten Monate finden Filmvorführungen, Vorträge und Diskussionen statt. Der Ausstellungskatalog ist in Form eines E-Books als kostenloser Download auf der Homepage des Lenbachhauses verfügbar.

PLAYTIME
Eine Kooperation der Städtischen Galerie im Lenbachhaus
mit MunichRe zum Thema Arbeit
15. März – 29. Juni 2014
Kunstbau