Der Formel 1-Tross macht Station an seinem wahrscheinlich legendärsten Schauplatz: Auf dem weltberühmten Nürburgring führt am Wochenende mit dem Großen Preis von Europa der fünfte WM-Lauf wieder durch die „Grüne Hölle“. Dieser Name der Traditionsrennstrecke bezieht sich auf das unvorhersehbare und extrem wechselhafte Wetter in der Eifel.
Der Reifenausrüster Michelin begegnet dieser Herausforderung mit Pneus, die ein größeres Temperaturfenster nutzen können als üblich. „Es ist traditionell sehr schwierig, Laufflächenmischungen für den Nürburgring auszuwählen, weil das Wetter oft sehr schnell umschlägt“, umreißt Michelin Formel 1-Direktor Nick Shorrock die zentrale Herausforderung. „Das könnte in diesem Jahr besonders problematisch werden, weil das Rennen drei Wochen früher stattfindet als 2005.“
Die Reifen müssen deshalb ein breites Arbeitsfenster abdecken: Sie sollen selbst dann schnell und konstant in ihrer Leistungsfähigkeit sein, wenn die Wettervorhersage zu 100 Prozent falsch liegt. „Legt man die vergangenen Jahre zugrunde, ist zwischen 30 Grad und Frost alles möglich“, fasst Shorrock zusammen.