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Kia Sorento soll in die Mucki-Bude….

 

Hallo Herr Keßler,


ich bin froh hier im Netz endlich mal einen kompetenten Ansprechpartner gefunden zu haben dem ich ein paar Fragen bezüglich meines Autos stellen kann. Ich fahre einen Kia Sorento EX, 2,5 Liter Common-Rail-Diesel, 140 PS, 343 NM, mit Schaltgetriebe.

Laufleistung der Wagens: 60.000 KM.

Zu dem Fahrzeug möchte ich gern folgendes wissen:


Ich hätte gerne eine Ladedruckanzeige im Fahrzeug, serienmäßig ist keine verbaut. Ich möchte wissen ob es möglich ist, das Signal vom Ladedrucksensor (den das Fahrzeug ja irgendwo haben muss, denn das Steuergerät benötigt ja den Wert zum rechnen) abzugreifen und an ein Instrument im Innenraum weiterzuleiten? Wenn dies nicht möglich ist, und ich einen eigenen Sensor einbauen müsste, ginge das überhaupt? Ich kann den zusätzlichen Sensor ja nirgends „einsetzen“ da der Ansaugtrakt dann höchstwahrscheinlich undicht wird und die Ladeluft entweicht. Ich habe mir überlegt, ob es möglich wäre, einen der Turboschläuche, vorzugsweise den vom Ladeluftkühler zum Ansaugtrakt, abzubauen, den Sensor reinzuhängen und das Kabel zwischen Schlauch und Metall nach draußen zu führen. Die Schläuche sind mit Klammern auf die Einlaßstutzen zum Motor „aufgeklemmt“. Könnte das funktionieren? Von der Temperatur her müsste es nach dem Ladeluftkühler gehen, die Luft ist dann ja wieder runtergekühlt und der Sensor ist nicht in der Nähe des Turboladers welcher ja extrem heiß wird.


 
Die nächste Frage betrifft die Vorder- / Hinterachsdifferenziale. Wenn ich die Lenkung stärker bis sehr stark einschlage und losfahre, kann es sein dass kurz ein Widerstand zu spüren ist. Dann hört man ein Krachen / Knacken vom Differential und man kann fahren. Dasselbe passiert beim rückwärts anfahren mit eingeschlagener Lenkung. Die Werkstatt meinte, dieses Verhalten sei normal, die Differentiale würden „entsperren“. Dieses Verhalten hat aber bisher noch keines meiner Fahrzeuge gezeigt. Liegt dass am Allrad des Geländewagens?? Der Sorento hat einen automatischen Allrad der im Normalbetrieb die ganze Antriebskraft auf die Hinterachse überträgt, und bei durchdrehenden Rädern die Kraft mit einer elektronisch geregelten Lamellenkupplung nach vorne gibt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass so ein Krachen bzw. Knacken gesund sein soll. Könnte dies ein Grund sein, weshalb Kia in seinem Wartungsplan für den Sorento alle 30.000 KM neben der Inspektion das Wechseln des Vorder- und Hinterachsöls vorschreibt???


Und meine letzte Frage betrifft dass beliebte und gleichzeitig verhasste Chiptuning. Der 2,5 CRDI ist schon recht kräftig, vor allem da alle 2004er Modelle ab Werk, im Vergleich zu den Vorgängern, eine Leistungssteigerung von 314 NM auf 343 NM erfahren haben. Dennoch braucht der Motor eben seine Zeit um die über 2 Tonnen Gewicht zu beschleunigen, ebenso hat er ein Turboloch im unteren Drehzahlbereich. Das neue Facelift des Sorento hat neben optischen Veränderungen einen VTG – Turbolader, welcher die Leistung auf 170 PS und 392 NM steigert. Ich bin in dem Modell schon mitgefahren, logisch dass der neue Turbo mit seinen verstellbaren Schaufeln kein Turboloch mehr hat und der Durchzug noch mal viel kräftiger ist. Ich habe folgende Überlegung: Wenn der Motor, außer einem anderen Turbo keine weiteren tiefgreifenden Veränderungen erfahren hat (ausgenommen eine andere Motorsteuerungssoftware), müsste ich meinen Sorento doch ebenfalls bedenkenlos per Chiptuning auf diese Leistungswerte „upgraden“ können. Der Hubraum ist derselbe, dass Getriebe vermutlich auch, ebenso wie wahrscheinlich der Antriebsstrang. Schauen Sie sich doch mal dass Datenblatt unter folgendem Link an:  http://www.hs-elektronik.com/datenblatt-e/kia-sorento-25crdi-140ps-343nm.html

Diese Firma tunt den Sorento auf fast gleiche Leistungen wie dass neue Modell. Auch machen die es über Modifizierung der Software im Steuergerät und nicht über den Einbau einer Box, welche laut meinen Recherchen überhaupt nichts taugen, bzw. dem Motor stark schaden, da sie scheinbar mehr oder weniger nur mehr Diesel zuführen.


Es versteht sich von selbst, dass ich weder im kalten Zustand Vollgas gebe (außer es ist zwingend notwendig) noch dauerhaft unter Vollast fahre, dies kommt vielleicht alle 3 – 4 Monate bei einer Autobahnfahrt vor, wo ich schon gern schnell fahre. Auch lasse ich vor dem Abstellen den Motor eigentlich immer 10 – 20 Sekunden laufen damit der Turbolader abkühlen kann. Auf Rastplätzen auf der Autobahn auch mal 2 Minuten, da ja davor keine Fahrt in niedrigeren Drehzahlen stattfindet. Als Öl bekommt das Auto 10W 40 Shell Helix Diesel Plus. Einen K&N Sportluftfilter habe ich schon drin, aber mehr wegen der Ersparnis gegenüber Serienluftfiltern wo alle 30.000 KM ein neuer für 35 – 40,-  € (zzgl. Arbeitszeit) rein soll anstatt der Leistung, eine Steigerung merkt man eh nicht.


Ich würde gern Ihre Meinung hören, ob ich dieses Tuning guten Gewissens durchführen kann oder ob ich den Sorento besser im Serienzustand belassen soll.

 

Gibt es noch irgendetwas auf dass ich bei einem CRDI – Turbodiesel achten muss, bzw. besonderes Augenmerk drauf legen sollte?


Ich entschuldige mich vielmals für die Mühe die Sie mit mir haben, bedanke mich ganz herzlich für Ihre Hilfe und warte gespannt auf Ihre Antworten.


 
Mit freundlichen Grüßen


Oliver Schmid

Antwort vom AUTOPAPST 
  

Hallo Oliver,

ich fange gleich mit der Ladedruckanzeige an: Nach meiner Erfahrung ist die Installation einer Ladedruckanzeige geradezu trivial! Mit Ihren Überlegungen liegen Sie sehr richtig, nur würde ich einfach eine handelsübliche Ladedruckanzeige mit dem dazu passenden Anschlußschlauchsatz kaufen (ca. 40 – 50 Euro, z. B. über Fa. Sandtler) und in ein ebenfalls handelsübliches Aufbaugehäuse einbauen.

Der Teil Ihrer Frage zum „Krachen“ des Differentials bzw. dessen Sperre kann ich aus eigenem Erleben leider nicht beantworten. Fragen Sie doch einfach mal einen anderen Sorento-Fahrer, was er mit seinem Auto diesbezüglich erlebt. Grundsätzlich erscheint mir die Antwort der Werkstatt schlüssig, die von Kia dann offenbar verwendete Technik allerdings etwas „unkonventionell“. Aber, wazu haben wir hier einen Blog? Vielleicht schreibt jemand einen Kommentar…..

Die Frage zum Chip-Tuning ist leicht und doch schwierig zu beantworten: Grundsätzlich bedeutet jede Leistungssteigerung und die daraus folgende Nutzung der Mehrleistung immer mehr Verschleiß am Auto. Wenn Sie allerdings mit Verstand zu Werke gehen (und davon gehe ich nach Ihren Schilderungen aus….), können Sie bedenkenlos ein Chip-Tuning vornehmen lassen (Vorausetzung: Die „Chipper“ wissen was sie tun und drehen nicht nur die Einspritzmenge hoch…). Allerdings brauchen Sie dann eigentlich auch kein Chip-Tuning mehr! Ich habe übrigens ein recht überzeugendes Chip-Tuning eines Audi Q7 der Firma SKN, fragen Sie dort ruhig mal nach einem Sorento-Chip……

Viel Spaß mit dem Korea-SUV wünscht

 

DER AUTOPAPST