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Autokauf im Netz: Die Geschichte vom Golf Cabrio, Teil 2

 

Die bei E-Bay „Kaufabwicklung“ genannte Nach-Zuschlags-Phase ergab eine Adresse im Ruhrgebiet, also eine Entfernung von etwa 480 km bis zum „neuen“ Cabrio. Das erste Wochenende im November sollte das Überführungswochenende sein. Ein Freund konnte als Begleiter gewonnen werden, ein Golf neueren Baujahres war das Reisefahrzeug. Am Sonnabend, pünktlich um 12.00, traf der hoffnungsvolle Meistbietende mit gefüllter Batterie und den geliehenen roten Kennzeichnen der Stammwerkstatt beim Anbieter ein. Der war gerade damit beschäftigt, Wasser aus dem Innenraum eines Golf-Cabrio zu pumpen. Nach der Begrüßung folgte schnell die bange Frage, wo denn das ersteigerte Auto sei. „Sie stehen vor ihm!!“ Das „U-Boot“ war nicht nur „abgesoffen“, es hatte auch keine Räder. Jedenfalls keine, die am Auto waren. Der Mann an der Pumpe beeilte sich mit dem Hinweis, die Räder seien noch in Garage und nur nicht angeschraubt, weil er die Radbolzen nicht finden könne….
Immerhin ergab die Überrüfung der Eigentumsverhältnisse keine Unregelmäßigkeiten. Das Auto war laut Kfz-Brief seit 14 Monaten stillgelegt, hatte aber eine noch gültige Hauptuntersuchung. Nicht schlecht, für 82,50 €! Nach der Theorie aber die Praxis: Haben Sie schon mal an einem Sonnabendnachmittag 16 Radbolzen gesucht? Lassen Sie es, es ist fruchtlos! Schließlich ergab die Suche 4 Reservebolzen vom Anreisefahrzeug ( die waren nach Einsatz von Felgenschlössern übrig!) und 12 Radschrauben von einem alten Taxi, das eine Tankstelle in der Nachbarschaft gerade geschlachtet hatte. Wer hätte gedacht, das die Radschrauben aus Untertürckheim an einem Auto aus Wolfsburg passen? Schließlich waren die Räder montiert, der Wasserstand im Fahrzeuginnern auf ein Minimum gebracht , die Batterie an ihrem Platz festgeschraubt und ans Bordnetz angeschlossen. Der Zündschlüssel war vorhanden und paßte, die Spannung stieg fast ins Unerträgliche: Was würde wohl nach dem Einschalten des Anlassers passieren?