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Die Geschichte vom Golf Cabrio, Teil 4 und Schluß

 

22.30 Uhr zeigte die Uhr, als man ohne das Golf-Cabrio die Heimatbasis erreichte. Der Rest der Rückfahrt verstrich natürlich nicht ungenutzt, der Eigentümer der roten Nummer wurde telefonisch zu einem weiteren Kasten Bier überredet. Als Gegenleistung gab es diesmal den Doppelachs-Trailer nebst Mitsubishi Pick-up als Zugfahrzeug zur endgültigen Heimholung des waidwunden Cabrios am nächsten Tag.

Hier könnte die Geschichte enden, denn mit dem in solchen Fällen immer ratsamen Profi-Equipment sind auch schwierige Fälle beherrschbar.

Ganz zu Ende ist Sie aber noch nicht, es ging ja schließlich um ein Auto für wenig Geld, ersteigert bei E-Bay. Und dieses Auto erfreute den Golf-Schrauber bei näherer Inspektion schließlich mit einem überdurchschnittlich gutem Zustand. Das Dach war tatsächlich fast neu und mit dem in Szenekreisen beliebten „Sonnenland“-Stoff bespannt, die Karosserie auch an den neuralgischen Punkten zwar nicht neuwertig, aber solide. Der Lack mußte mal erneuert worden sein,offenbar durch einen Fachbetrieb. Und die Mechanik zeigte sich gut funktionierend, wenn auch pflegebedürftig. Als Schwachstellen blieben schließlich nur die inzwischen großflächig schimmelnde Innenausstattung und die Federbeine der Vorderachse. Rechts mit festgefressenem Radlager und links mit einer „Luftpumpe“ als Stoßdämpfer. Der Maßnahmenkatalog war also kurz: Entfernung und Entsorgung aller Textilien aus dem Fahrgastraum und Ersatz aller 4 Federbeine nebst Bremsen durch gebrauchte Exemplare eines  Golf GTI. Perfektioniert wurde das Fahrwerk durch bereitliegende Aluräder aus dem Ersatzteil-Fundus. All´ das passierte an einem Nachmittag. Der nun gewaschene und „gekärcherte“ Golf sah von außen wieder proper aus, nur innen gähnte nacktes Blech. E-Bay, hilf! Und E-Bay half, in Hamburg gab es eine Innenausstattung aus einem Cabrio des Jahrgangs `91, schon ausgebaut und vor allem trocken. Diesmal waren zwar 281,30 € zu berappen, dafür gestaltete sich der Heimtransport fast langweilig. Alles war, wie beschrieben und paßte perfekt in den leeren Innenraum. Summa sumarum ein Auto für 400 €, das nach einigem Aufwand (der natürlich auch bezahlt sein wollte!) heute am Markt etwa 1800 € wert wäre. Aber wer verkauft schon ein Cabrio im Herbst, da sind die Preise schließlich im Keller….