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Berlinale: Close to Home

 

Eine Gastrezension von Yvonne Otter

Der Film „Close to Home“ (“Karov la bayit”) zeigt den Alltag von zwei jungen israelischen Soldatinnen bei ihrem Militärdienst in ihrer Heimatstadt Jerusalem. Da gibt es Druck von oben, Auflehnung dagegen, Kuschen aus Bequemlichkeit oder Pflichtbewusstsein und vor allem Durchmogeln, wo es nur geht, wie wohl in jeder Armee. Das Besondere an dem Film sind aber die zwei überzeugenden Schauspielerinnen, die einem sehr unterhaltsam ihrem Alltag vorführen. Eigentlich patroullieren sie durch Jerusalem und kontrollieren Palästinenser, meistens aber beschäftigen sie sich mit dem, was die meisten in ihrem Alter interessiert: Handy, Rauchen, Mode, Jungs. Es kommt auch zu einem Anschlag, dem, wodurch uns hier das Land Israel ständig präsent ist.

Der Film will nichts erklären, er zeigt nur aus der Nähe einen Ausschnitt, wie wir ihn in den Medien nur von fern zu sehen kriegen. Nach dem Film hasst man keine Palästinenser und keine Juden, man kann sich aber das Leben beider viel besser vorstellen.


Karov la bayit
Close to Home

Israel, 2005, 90 min
Regie: Dalia Hager, Vidi Bilu
Darsteller: Smadar Sayar, Naama Schendar, Irit Suki, Katia Zimbris
Sektion: Forum