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Apple-Produkte werden chinesischer

 

Der kalifornische Computerkonzern Apple hat bei der Entwicklerkonferenz am Montag in San Francisco der Welt zwar jede Menge neue Produkte und Dienste vorgestellt. Wie mein Kollege Brian Fung vom The Atlantic aber schreibt, galt das Hauptaugenmerk vor allem China.

Mitten bei der Vorstellung des neuen Betriebssystems Mountain Lion unterbrach Mac OS X-Vizepräsident Crain Federighi seine Präsentation und widmete sich mit einer Sektion „Funktionen für China“ explizit an die Konsumenten in Fernost. Die neue Software würde über ein eigenes chinesisches Wörterbuch verfügen und einem ganz eigenen System für chinesische Schriftzeichen. Apples Internetbrowser Safari wird zudem künftig Chinas größte Suchmaschine Baidu als Standard definieren. Die großen chinesischen Internetvideoportale Youku und Tudou werden ebenfalls sehr viel besser in die Apple-Geräte integriert. Und das aufgemotzte Spracherkennungsprogramm Siri wird nicht nur Mandarin, sondern künftig auch chinesische Dialekte wie kantonesisch erkennen, was vor allem in Hongkong und der wohlhabenden Südprovinz Guangdong gesprochen wird. Damit liegt Apples Fokus erstmals eindeutig auf China.

Das ist insofern auch bemerkenswert, weil Apple seine Kunden hier in der Volksrepublik bislang eher stiefmütterlich behandelt. Obwohl iPads und iPhones allesamt in chinesischen Fabrikhallen zusammenmontiert werden, kommen die neuesten Apple-Produkte bislang ein halbes Jahr später auf den chinesischen Markt als etwa in den USA und Europa.

Dabei ist die Nachfrage nach Apple-Geräten auch in China gigantisch. Allein im ersten Quartal hat sich der Umsatz des Unternehmens auf 7,9 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdreifacht.