Ob in Europa, Afrika oder in den USA und egal ob Konsument, Arbeitnehmer oder Unternehmer – es gibt kaum eine Entwicklung in China, die nicht auch Auswirkungen auf den Rest der Welt hat. Fahren die Chinesen mehr Autos, steigen weltweit die Benzinpreise. Entdecken sie den guten Geschmack von Emmentaler, wird weltweit der Käse knapp. Und erstreiken sich chinesische Textilarbeiter höhere Löhne, werden ziemlich schnell auch T-Shirts in Deutschland teurer.
Der wirtschaftliche Aufstieg des bevölkerungsreichsten Landes stellt die Welt vor enorme Herausforderungen. Und deswegen lohnt sich ein genauer Blick auf die ökonomischen Entwicklungen in China. In diesem Blog erklärt Felix Lee, wie in China über Wirtschaftspolitik diskutiert wird und wie sich das Land wandelt. Vor allem widmet er sich aber der am schnellsten wachsenden Branche der Volksrepublik: der Netzwirtschaft.
Mit mehr als einer halben Milliarde Nutzern verfügt China bereits über die größte Netzgemeinde der Welt. Eine weitere Viertelmilliarde soll in den nächsten Jahren hinzu kommen. Trotz oder vielleicht eben wegen Zensur und Internetblockaden hat sich in China eine lebhafte und kreative Netzökonomie entwickelt, die weltweit ihresgleichen sucht.
Felix Lee kennt China seit seiner frühen Kindheit. Geboren in Deutschland hat er mit drei Jahren das erste Mal seine Verwandten in der Volksrepublik besucht. Damals war das Land noch arm, die Menschen hatten kaum genug zu essen und viele standen noch unter dem Eindruck der kulturrevolutionären Wirren, die für viel Leid gesorgt haben.
Seitdem hat er China fast jedes Jahr besucht, zwischendurch auch immer wieder für einige Jahre dort gelebt. Mittlerweile ist er China-Korrespondent der taz und schreibt aus Peking regelmäßig für ZEIT ONLINE und eine Reihe anderer deutschsprachiger Medien.