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Rentner im Rad-Parcours

 

Rentner auf einem Fahrrad (Archivbild), Foto: © Werner Baum/dpa

Rentner fahren gerne Fahrrad. Laut Carmen Hagemeister, Professorin an der Technischen Universität Dresden, haben sie dafür mehr Zeit, bewegen sich gern und wollen etwas für ihre Gesundheit tun. Gleichzeitig haben ältere Menschen aber auch ein höheres Unfallrisiko. Um das zu senken, startet die Uni Dresden mit der Universität Leipzig im Januar die Studie „Training für ältere RadfahrerInnen“.

„Jeder zweite tödlich verunglückte Radfahrer ist über 60 Jahre alt“, erläutert Carmen Hagemeister, die die Studie leitet. Ihre Untersuchungen zeigen: Je älter die Menschen sind, desto schlimmer sind die Unfallfolgen. Um Stürze und Zusammenstöße zu vermeiden, werden die Wissenschaftler mit Radfahrern, die älter sind als 60 Jahre, von Januar bis Juni regelmäßig in einem Fahrrad-Parcours trainieren. Die Idee dahinter ist, die Beweglichkeit der Teilnehmer zu verbessern.

Mit zunehmendem Alter falle vielen Menschen der Schulterblick schwer, sagt Hagemeister. Das gelte auch für das Handzeichen beim Abbiegen. Deshalb lassen viele Radfahrer beides gleich ganz weg. Beim Training in der Halle werden sie es üben.

Ein wichtiger Aspekt ist das Abwenden von Unfällen. In der Altersgruppe ist es laut Hagemeister beliebt, Taschen an den Lenker zu hängen, was häufig zu Stürzen führe. Auch stellten schwerhörige Teilnehmer gerne ihre Hörgeräte ab, weil es je nach Modell die Windgeräusche extrem verstärke. Hier sollen gemeinsam Alternativen gesucht werden.

Das Ziel der Studie ist, dass die Teilnehmer nach dem Training ihr Fahrrad besser beherrschen und sie sich auf dem Rad und auf dem Radweg sicherer fühlen. Funktioniert das Trainingsmodell, soll es später über Sportvereine angeboten werden.

In Hinblick auf den demografischen Wandel kann das Training in ein paar Jahren eine wichtige Rolle spielen. Denn in zwanzig Jahren werden bedeutend mehr ältere Menschen in Deutschland leben als heute.