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Mission Incomplete – der Darfur-Konflikt im Theater

 

© Valerie von Stillfried

Die Inszenierung Darfur – Mission Incomplete am HAU 3 entschlüsselt die Hintergründe des Darfur-Konflikts.

Ein Konferenzraum und ein Labor, vier Experten und viele, viele Fakten – das politische Dokumentationstheater von Hans-Werner Krösinger fordert das Publikum. Der Regisseur verlangt den Anwesenden maximale Aufmerksamkeit ab.

Darfur – Mission Incomplete versucht zu klären, wer die 400.000 Toten und 2,8 Millionen Vertriebenen im Sudan verantwortet. Im Mittelpunkt des Abends steht die Frage, ob es sich bei Darfur nicht um einen ethnisierten Konflikt handelt. Also diskutieren die Protagonisten des Stücks den Einfluss ökonomischer, ökologischer, politischer und ideologischer Faktoren und spielen die bewegte Geschichte des Sudans buchstäblich nach – und zwar von der Unabhängigkeit 1956 bis zum Militärabkommen mit seinem Handelspartner China 2005. Sie bringen auf die Bühne, was der Öffentlichkeit ansonsten verborgen bleibt. Und da kommt einiges zusammen.

Die Süddeutsche Zeitung lobt die kluge, wenn auch anstrengende Inszenierung Krösingers. Die Berliner Zeitung hätte der Theater-Vorlesung indes eine Dokumentation vorgezogen. Fazit: Darfur – Mission Incomplete klingt nach einem sehr spannenden Theatererlebnis für Unerschrockene.

20 Uhr | 18. Januar 2011 | HAU 3 | Tempelhofer Ufer 10 | Berlin Kreuzberg