Die Filmgeschichtsreihe Magical History Tour beschäftigt sich mit der Theatralität des Kinos.
Das Arsenal zeigt diesen Monat Filmklassiker, die das Verhältnis von Theater und Film reflektieren. Immerhin hat Film seine Ästhetik auch in Abgrenzung zum Theater entwickelt. Entsprechend fasziniert ihn von jeher dessen Bild- und Formsprache. Und die ausgewählten Arbeiten zeichnet eine besondere Theatralik aus, die sich beispielsweise in den Motiven, in der Arbeitsweise oder in der Inszenierung äußert.
Die japanische Produktion Gishiki (The Ceremony) von 1971 erzählt die Geschichte einer Großfamilie unter dem strengen Regime ihres Großvaters. Ihren Umgang regelt ein strenges Zeremoniell und für individuelle Freiheit gibt’s kein Platz. Mit seinem Porträt kritisiert Regisseurs Oshima Nagisa die japanische Nachkriegsgesellschaft und ihr Festhalten an mittlerweile bedeutungslosen Ritualen oder Zeremonien. Die rigiden Familienstrukturen spiegelt der Film dabei nicht nur dramaturgisch wieder sondern vor allem auch in den Bildkomposition der Einstellungen. Sicherlich speziell, aber eine buchstäblich schöne Option für einen ansonsten ruhigen Dienstag-Abend.
19 Uhr | 01. März 2011 | Kino Arsenal | Potsdamer Straße 2 | Berlin Mitte