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Alles eine Frage der Perspektive

 

Skinner Box © Ignas Krunglevicius

Die Performance Deviance inszeniert befremdliche Blickwinkel auf das Verbrechen.

Der litauische Künstler und Komponist Ignas Krunglevicius (1979) thematisiert in seinen Installationen, Video- und Klangarbeiten Macht- und Gewaltstrukturen und zwingt den Betrachter seine vertrauten Perspektiven zu hinterfragen. Für die Performance im Berghain hat er jetzt das Verbrechen vertont. Genauer gesagt hat Krunglevicius eine Partitur geschrieben, die auf Gesprächsprotokollen aus den Archiven des FBI, Gefängniszellen und Therapiebüchern basiert. Wie der Name „Deviance“ verrät, interessiert den Künstler daran die Verletzung soziokultureller Normen, wie sie Psychologen und Kriminologen diagnostizieren.

Die Performance besteht aus drei Akten, in denen ein Massenmörder, ein Kind und dessen Eltern zu Wort kommen. Ihre Dialoge laufen über eine Leinwand, begleitet von den Musikern der Ensembles POING und NING sowie der Klarinettistin Kristine Tjøgersen.

A psychologist might say: Let’s not distinguish between guilt and compulsion, between cause and effect. Let’s only consider: Well, it’s a different point of view, isn’t it? – Yes, it’s just a different point of view.

20 Uhr | 07. April 2011 | Berghain | Am Wriezener Bahnhof | Berlin Friedrichshain