Das Gespenst des Kapitals: Der Literaturwissenschaftler Joseph Vogl und der Kunsthistoriker Beat Wyss unterhalten sich über Markt und Kunst.
Die Diskussion verspricht gehaltvoll zu werden. Denn Vogl hat mit Das Gespenst des Kapitals (2011) gerade den Essay der Stunde geschrieben. Darin entlarvt der Literaturwissenschaftler den Vernunftglauben der kapitalistischen Wirtschaft als frommen Wunsch.
Die Finanzkrise hat nicht nur unsere Abhängigkeit von der Ökonomie demonstriert, sondern auch unseren Glauben in die Wirtschaft erschüttert. Genau dieser Glauben ist laut Vogl das Problem. Besser wäre, wir wüssten Bescheid. Wir aber glauben der Wirtschaft und die Wirtschaftslehre glaubt einfach mal an einen Markt mit rationalen Agenten, der sich in einer wohlwollenden Weise reguliert – mit fairem Wettbewerb und so. Dass und warum die Finanzwirtschaft aber nicht mit rationaler Logik operiert, sondern mit „systemerhaltender Unvernunft“, erklärt der Essay ziemlich einleuchtend.
Ginge es nach Vogl, sollten wir jedenfalls schleunigst unsere Märkte differenzieren anstatt das gleiche Wettbewerbsprinzip auf alles anzuwenden. Was das für die Kunst bedeuten kann, klärt er im Gespräch mit Beat Wyss über Wertmaximierung und Kunst als Wertanlage.
19.30 Uhr | 18. April 2011 | HAU 1 | Stresemannstraße 29 | Berlin Kreuzberg