Das Performancekollektiv andcompany&Co loopt Lenz am HAU.
Da hat sich andcompany&Co was Wildes vorgeknöpft: den Dreiakter Pandämonium Germanicum (1775) von Sturm & Drang Dichter J.M.R. Lenz. Lenz steigt darin mit Goethe zum Tempel des Ruhms herauf und verunglimpft die „Starliteraten“ seiner Zeit. Es ist eine Satire auf den Literaturbetrieb und den Geniekult.
Die Performer haben sich den groteskten Stoff von Lenz vorgenommen, also reanimiert und neu abgemischt. Da kommt dann nicht mehr nur Goethe vor. Sie stellen dem Rebell und Verlierer – in seinem Wahnsinn stirbt Lenz allein – einen Weiteren zur Seite: Bernward Vesper. Der Schriftsteller brachte sich 1971 in der Psychatrie um und hinterließ Teile seines Romans Die Reise. Darin geht es um seine Erfahrung als Sohn ein Nazidichters, Ex von Gudrun Ensslin und Drogen… Darüber hinaus haben andcompany&Co allerlei aktuelle Bezüge aufgetan. Und so liest sich die Ankündigung, als könnte der Abend ein großer Spaß werden – oder anstrengend.
20 Uhr | 06. sowie 8.-11. Januar 2011 | HAU 2 | Hallesches Ufer 32 | Berlin Kreuzberg