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Frisches Theaterblut

 

© Claudia Charlotte Burchard

Die Schaubühne wird zum Nachtasyl.

Sie stehen am Anfang, und spielen doch schon diejenigen, die ganz unten sind: Die Schauspielstudenten von der Ernst Busch Schule kämpfen unter der Regie von Peter Kleinert im Nachtasyl (1902) von Maxim Gorki.

In Gorkis Szenen aus der Tiefe kämpfen Gescheiterte, Verbrecher, Prostituierte und Trinker um ihre Existenz. Sie hausen in einem räudigen Kellerraum und zwar nach ihren eigenen Regeln. Als der Pilger Luka auftaucht, bringt er den Mikrokosmos aus Betrug und Gewalt aus dem Gleichgewicht. Denn seine gut gemeinten Ratschläge reißen die abgestumpfte Gemeinschaft aus ihrer Resignation. Die Folgen sind Mord und Suizid.

Schon fast ein Jahrhundert ist es her, dass Gorki sein Unterschichtsdrama über den Bodensatz der Gesellschaft schrieb. Aber die Herausforderung, eine Welt zu fassen, die nicht nach bürgerlichen Normen funktioniert, ist deswegen nicht weniger aktuell. Und an der Schaubühne wird das bestimmt ein ziemlich derbes Unterfangen.

19.30 Uhr | 15. Januar 2011 | Schaubühne |Kurfürstendamm 153 | Berlin Charlottenburg