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Das Vermächtnis der Eileen Gray

 

v.l./f.l.: Albert Weis, Eileen Gray © Foto: Hans-Georg Gaul, Berlin

Der Talk Creating Rooms – Reflections on Eileen Gray betrachtet das Lebenswerk von Eileen Gray und den Einfluss ihrer Entwürfe auf die zeitgenössische Kunst.

Erst mit über Neunzig erfuhr Eileen Gray (1878-1976) für ihre Architektur und Interieurdesign die verdiente Anerkennung. Ihre Kunst hatten nur wenige Kenner verstanden, Grays Möbel und Architekturentwürfe waren ihrer Zeit voraus. Sie entwarf bereits Mitte der Zwanziger einen Stahlrohrsessel und lange vor Aufkommen der Leuchtstoffröhre die Tube Light (1927). Im Haus E.1027 (1926-1929) verwirklichte Gray ihr Ideal einer harmonischen Einheit von Umgebung, Baukörper und Einrichtung. Die Ausstellung Minimalism And Applied II der Daimler Kunst Stiftung präsentiert Gray derzeit in Verbindung mit den Werken der Künstler Sarah Browne und Albert Weiß.

Minimalim And Applied II ist der zweite Teil einer Ausstellungsreihe, in der Designer und Architekten des 20. Jahrhunderts dialogisch zeitgenössischen Künstlern gegenübergestellt werden. Entsprechend greift der Talk im Haus Huth diese Logik auf: Zunächst geht die Kuratorin Jennifer Goff in einem Vortrag auf das Oeuvre von Eileen Gray ein. Goff ist am National Museum of Ireland für die Eileen-Gray-Sammlung zuständig. Anschließend diskutieren die Künstler Sarah Browne und Albert Weis über die Bedeutung von Grays Arbeit für ihre eigenes künstlerisches Werk.

Daimler Contemporary zeigt von Weis eine Rauminstallation und fotografische Arbeiten zur Komplexität urbaner Räume und der visuellen Orientierung darin. Weiß interessiert sich für die Architekten und Designer des frühen 20. Jahrhunderts, so auch für konstruktivistische Entwürfe von Eileen Gray. Sarah Browne fasziniert an Grays Design der emotionale und Nutzer bezogene Modernismus. In ihrem Werk beschäftigen Brown die ‚Ökonomien‘ sozialer und politischer Beziehungen im Wechselspiel von Individuen und gesellschaftlichen Makrostrukturen. Für die Ausstellung bei Daimler Contemporary hat sie, neben dem Eileen Gray gewidmeten Künstlerbuch, mit Türstoppern interveniert.

19 Uhr | 02. März 2011 | Daimler Contemporary | Alte Potsdamer Straße 5 | Berlin Mitte