Unverschämt oder grandios – Cyprien Gaillard spaltet mit The Recovery of Discovery die Geister.
Selten standen so schnell derart viele Bilder von einer Eröffnung auf Facebook. Aber es war auch die gesamte Berliner Kunst- und Hipsterszene in den Kunst-Werken. Sie standen um oder saßen auf 72.000 Flaschen Efes und bedienten sich aus den Kartons, die Gaillard zu einer Pyramide hatte stapeln lassen. Der Künstler und seine Crew betrachteten das Geschehen vom Gipfel dieser Pyramide, während sich unten am Bierhaufen der Vernissagen-Plebs drängte. Gemein hatten sie lediglich das Bier in der Hand und die Gewissheit, Teil einer Installation zu sein.
Diese sorgte für hitzige Debatten: Die einen fanden die Arbeit zynisch, dreist und prätentiös, die anderen direkt, intelligent und konsequent. Am Ende gab es zwar keinen Konsens darüber, ob es Gaillard tatsächlich um eine kritische Auseinandersetzung mit der Dekonstruktion von Monumenten geht oder einfach das Vorführen der Berlin-Mitte-Kulturszene.