Was neues für’s Wohnzimmer verspricht die Versteigerung des Kunstvereins Tiergarten. Der Erlös dient dem Erhalt des Kunstprojektes Tor 111, einem charmanten Kuriosum nahe des Rosenthaler Platzes. Die Auktion bietet viele Künstler, durchwachsene Arbeiten – aber das immerhin für einen guten Zweck.
Herta Müllerbeendet ihre Ausstellung mit einem Konzert
Die Herta Müller-Ausstellung im Literaturhaus Berlin schließt heute Abend. Herta Müller. Der kalte Schmuck des Lebens zeichnet den Weg der Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin nach. Die Schau präsentiert nicht nur Originalmanuskripte, Tonaufnahmen und Collagen von Müller. Sie gewährt auch Einblicke in Familiendokumente, ihr Wirken in der Dichtervereinigung Aktionsgruppe Banat und Securitate-Akten.
Zur Finissage präsentiert Müller zusammen mit Sanda Weigl & Band Maria Tănase-Gipsy Concert. Das Konzert in der Akademie der Künste vermittelt einen weiteren, sehr persönlichen Zugang zu der Schriftstellerin. Die Lieder der rumänischen Sängerin Maria Tănase haben Herta Müller seit ihrer Jugend begleitet.
20 Uhr | 17. November 2010 | Akademie der Künste | Hanseatenweg 10 | Berlin Tiergarten
Die Ausstellungsreihe Labor Berlinim HKW präsentiert zugezogene Künstler aus der ganzen Welt und ihre Sicht auf Berlin.
Der Regisseur und Künstler Züli Aladag hinterfragt mit Die Anderen das Konzept der Andersartigkeit. Er lebt seit 2002 in Berlin und ist türkischer und kurdischer Abstammung. Für seine Ausstellung hat Aladag Berliner interviewt, sowohl Deutsche als auch Nicht-Deutsche.
Seine Videos sind Porträts der Einen und der Anderen. Sie dokumentieren Vorurteile, Selbstbilder und gängige Klischees. Vor allem zeigen die Arbeiten, wie absurd der Versuch einer pauschalen Gegenüberstellung ist, etwa zwischen den Deutschen aus Mitte und den Muslimen im Wedding und Kreuzkölln.
Damit es nicht bei einem höflich-interessierten Ausstellungsbesuch bleibt, stellt der Künstler den Besuchern Kopftücher oder Gebetskappen. Sie sollen sich die Fremdheit aneignen und die Ausstellung aus der Sicht der Anderen erleben.
Die Verwandlungen am Eröffnungsabend dokumentieren vom Künstler signierte Polaroid-Porträts. Sie sind die Künstleredition, die zu Die Anderen erscheint.
Das wiederum ist ein cleverer Schachzug von Aladag. Die Besucher kostümieren sich nicht einfach, um danach guten sozialen Gewissens in das Wochenende zu gehen. Sie bringen einen Teil ihrer Selbst in die Kunst ein. Ihre Integration lässt sich in einem monetären Wert aufwiegen. Das gibt dem Entfremden das angemessene Gewicht.
Um 20 Uhr findet das Künstlergespräch mit Züli Aladag statt.
19 Uhr | 5 November 2010 | Studiogalerie im Haus der Kulturen der Welt | John-Foster-Dulles-Allee 10 | Berlin Tiergarten
Veranstaltungsort ist das Eternithaus des Architekten Paul Baumgarten. Jede Performance nimmt Bezug auf die Akustik des Foyers. Diesmal verwickelt Florian Dombois das Publikum in eine Klangperformance.
Sowohl das Spiel als auch das anschließende Konzert basieren auf seiner Klangskulptur Angeschlagene Moderne. Dombois hat für diese Arbeit 48 Skulpturen durch Hammerschläge zum Klingen gebracht. Dombois bewegt sich im Grenzbereich von Kunst und Wissenschaft. Der Geophysiker und Philosoph leitet an der Berner Hochschule der Künste das Institut für Transdisziplinarität, kurz: Y.
Der Abend kann entweder erfrischend absurd oder total krampfig werden – je nach Publikum. Aber die Location alleine ist den Versuch wert.
18.30 Uhr | 4. November 2010 | Tiergarten Eins (Eternithaus) | Altonaer Str. 1 | Berlin Tiergarten
Das heutige Lunchkonzert ist ein Stück von Johannes Brahms: das Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 – in der Fassung für Klavier. Wie immer gratis.
Starlite Terrace erzählt die Geschichten von vier Bewohnern des gleichnamigen Apartmentgebäudes in LA. Es sind Geschichten aus dem amerikanischen Alltag von Rex, Moss, Gary und June, in den ein unerwartetes Ereignis platzt. Moss McCloud, dem Protagonisten von Sonnenfinsternis, steht der Besuch seiner vor vierzig Jahren in New York entführten Tochter zuvor.
Orgelmatinee und philharmonischer Salon statt Frühstück und Nachmittagstee!
Heutefrühbittet Organist Ulrich EckhardTomasz Adam Nowak an die KonzertorgelderPhilharmonie. Nowakspielt Richard Wagner, Johann Sebastian Bach, Max Reger, César Franck sowieeine Improvisation.
11.15 Uhr (Einführung) | 24. Oktober 2010 | Philarmonie | Herbert-von–Karajan–Straße 1 | Berlin Tiergarten
Nachmittagslädt CellistGötzTeuschzumphilharmonischen Salon, genauer: zumPariser Salon bei George Sand undFrédéric Chopin. Man ist in Paris der 1840er unddiskutiertDasRechtaufleidenschaftlicheLiebe. Gespieltwerden u.a. WerkevonFrédéric Chopin, Hector Berlioz, Charles Valentin Alkan, FrédéricDuvernoy, MuzioClementi. Vorgetragen werden Textevon George Sand, Frédéric Chopin, Alfred deMusset, Heinrich Heine, André Maurois, Gottfried Benn.
16 Uhr | 24. Oktober 2010 |KammermusiksaalderPhilharmonie | Herbert-von–Karajan–Straße 1 | Berlin Tiergarten
Das erste Gesprächskonzert der neuen Veranstaltungsreihe „Talking Music“ in der Berliner Philharmonie.
„Mahler und die Wiener Schule“ lautet der Schwerpunkt der Premiere. Sie steht, wie die nächsten Gesprächskonzerte, im Zeichen des Mahler-Zyklus‘ der Berliner Philharmoniker und Simon Rattle. Zum Auftakt erkunden Stefan Litwin (Klavier) und das Pellegrini-Quartett „Mahlers Wahlverwandschaften mit den Komponisten der Zweiten Wiener Schule“ – mit Schönberg, Webern und Berg.
19. Oktober 2010 | 20 Uhr | Berliner Philharmonie | Hermann-Wolff-Saal | Herbert-von-Karajan-Straße 1 | Berlin Tiergarten